T 120/140 Kurbelwellenlagerung

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Phil
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T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Phil »

Hoi Mädelz,

ich hatte heute Nachmittag eine Stunde mit einem Mitforisto telephoniert. Unter anderem ging es dabei um die Kurbelwellenlagerung einer Triumph.

Jetzt isses ja so, dass die Dingers ja eigentlich rechts ein Festlager haben, ein Rillenkugellager 6306 mit der Teile-# 70-3835. Die richtig späten T 140 haben aber da ein dreiteiliges NUP 306 verbaut mit der Teile-# 60-7362.

Jetzt meine Frage: macht das eigentlich wirklich Sinn, so ein spätes NUP z. B. in eine T 120 einzubauen? Dann endet der geneigte Tri-Twin-Besitzer ja genau mit der selben Scheiße wie der A 65-Besitzer, dass er nämlich de facto 2 Loslager hat. Die Kurbelwelle schwimmt dann hin und her und der kleinste Fluchtfehler am Primärtrieb zieht die Welle an den Anschlag eines Lagers, das dafür gar nicht gemacht ist.

Könnt Ihr mich da mal erleuchten?

Besten Gruß

Ph.
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Volker Koch
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Volker Koch »

N´ Abend Phil,
Du hast ganz zweifellos das bessere technische Verständnis von uns beiden, aber im vorliegenden Fall bleibt mein Verständnis endgültig auf der Strecke ... ähm ... hä???
Also ... soweit ich mich dunkel entsinnen kann, dient das NUP 306 mit oder ohne E als Festlager, d.h. der Lagerinnenring sitzt auf der Kurbelwelle. Bevor man das eigentliche Lager ins Gehäuse einsetzen kann, muß man erstmal das Loch für die Kurbelwelle soweit auffeilen/-raspeln/-aufmachen, daß die Lageranlaufscheibe durchpaßt. Dann wird das Lager mit Außenring ins Gehäuse eingesetzt, die Welle wird in die Rollen eingefädelt, die Anlaufscheibe kommt von außen auf Welle und gegen den Innenring, dann das Zahnrad und die Verschraubung und -> tra-rah! fertig ist der Lack ... so ungefähr ...
Sicher gilt es heutzutage abzuwägen, ob´s überhaupt noch Sinn macht, das Kugellager gegen so ein Rollenlage auszuwechseln, besonders, wenn man sich den Kostenfaktor ansieht.
So´n Kugellager hielt durchschnittlich ca. 70.000km, bis der Lagerkäfig die Nieten von sich geworfen hat. Gemessen daran, daß unsere Mopeds mehrheitlich kaum noch 5.000km/Jahr bewegt werden und sie mit dem Kugellager etwas weicher laufen, ist fraglich, ob sich der finanzielle Mehraufwand wirklich lohnt...
Schönen Abend noch,
Volker

PS: Apropos T120 -> oha ... so etwa ´71/´72 hatten die 650er beidseitig metrische Lager, von denen kurioserweise das primärseitige Lager als Festlager galt, Details weiß ich dazu leider nicht mehr auswendig ...
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Öko
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Öko »

Die Kurbelwelle kann nur im eingestellten Axialspiel sich maximal im Zenhntelbereich bewegen, da Steuerseitig die Einbaurichtung des dreiteiligen Lagers und links das Kugellager plus Ausgleichscheiben und Primäritzel auch festgesetzt wird.
28. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 9.-11. August 2024 28 jähriges Bestehen :laola: :yau:
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Volker Koch
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Volker Koch »

Ähm ... hä??? Wo bist Du´n grade?
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Phil
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Phil »

Volker Koch hat geschrieben:...Also ... soweit ich mich dunkel entsinnen kann, dient das NUP 306 mit oder ohne E als Festlager, d.h. der Lagerinnenring sitzt auf der Kurbelwelle. Bevor man das eigentliche Lager ins Gehäuse einsetzen kann, muß man erstmal das Loch für die Kurbelwelle soweit auffeilen/-raspeln/-aufmachen, daß die Lageranlaufscheibe durchpaßt. Dann wird das Lager mit Außenring ins Gehäuse eingesetzt, die Welle wird in die Rollen eingefädelt, die Anlaufscheibe kommt von außen auf Welle und gegen den Innenring, dann das Zahnrad und die Verschraubung und -> tra-rah! fertig ist der Lack ... so ungefähr ...
Sicher gilt es heutzutage abzuwägen, ob´s überhaupt noch Sinn macht, das Kugellager gegen so ein Rollenlage auszuwechseln, besonders, wenn man sich den Kostenfaktor ansieht....
Nun Volker, vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Um ehrlich zu sein, ich für meinen Teil, ich würde da das 'normale' Kugellager einbauen, einfach weil es mir sympathischer ist, ein vernünftig zu montierendes Festlager zu haben als Gegenstück zu dem wunderbaren MJRA 1 1.8 J-Rollenlager, das ja per se keine Axialkräfte aufnimmt. Und erst recht, wenn ich Deine Anmerkungen von wegen Kurbelhaushälfte ändern/bearbeiten, um das NUP überhaupt erst einbauen zu können. Ich hatte in dem Telephonat heute klar für das Rillenkugellager 6306 votiert.... :pfeiffen:

Oder blick' ich das nicht richtig, und das NUP kann durch die zweite Lageranlaufscheibe axiale und radiale Lasten aufnehmen?
Wäre das Ersetzen des 6306 gegen das NUP 306 bei einem 71-iger Tri-Gehäuse jetzt plug & play, oder müsste man am Kurbelhaus rechts ändern?

Man möge mich weiter erleuchten, bitte....

Beste Grüße

Ph.
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mgc
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von mgc »

Hi Phil, dass Thema hatten wir doch auch bei meiner T140 und haben das 6303 verbaut, als ich Ehrkamp davon erzählt habe , meinte er auf jedenfall das NUP zu nehmen, aber mittlerweile gehe ich da mit Volker gleich. Sollte das 6306 Lager auch nur 50000 halten würde es beim mir zwischen 8 und 12 Jahre halten, meine Meinung, klopp das 6306 äähh leg das 6306 ins heiße Gehäuse....
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Phil
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Phil »

mgc hat geschrieben:....
Mich brauchste nich' katholisch machen, Frank. Ich würde das Rillenkugellager nehmen.... :mrgreen:
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bosn
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von bosn »

Kw-Lagerung

Pre Unit :

70-1591 MJ 1.1/8 JC (Rillenkugellager)

Unit Primärseitig :

70-2879 MJRA 1.1/8 (Rolle/Schiebesitz),Steuerseite j 1.1/8JC

750er Steuerseitig :

70-3835 metrisch 6306 ( 30x72x19)

spät

60-7362 NUP 306 (Rolle 3-teilig 30x72x19)
Bos´n

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Volker Koch
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Volker Koch »

Moin Phil,
wie Bos´n das schon so schön aufgelistet hat, kannst Du das Kugellager problemlos gegen das Rollenlager austauschen, das Rollenlager ist eben bloß bauartbedingt dreiteilig -> Innenring mit Schulter/Anlaufscheibe auf der Welle zum Hubzapfen hin -> Lager mit Rollen im Gehäuse und -> zweite Anlaufscheibe von außen auf der Welle gegen den Lagerinnenring zur Fixierung der ganzen Mimik ... da die Anlaufscheibe aber ein paar Millimeter mehr Durchmesser hat, als die Öffnung im rechten Kurbelgehäuse, muß man sie etwas vergrößern. Das ist nichts Gruseliges obwohl ich auch in wilde Panik verfallen bin, als man mir das das erste Mal so sagte ... AAAAABER! ... es ist absolut problemlos.
... und vergiß die Geschichte mit den zwei metrischen Lagern, die über die Primärtriebseite fixiert wurden ... das waren Anfang der 70er ganz ganz wenige Modelle ... man kuckt halt bloß blöd, wenn man an sowas gerät ...
Ansonsten hast Du ja Martin auch noch als Unterstützung ... wieso will der Gute eigentlich keine Kugellager mehr verbauen? ... Ich glaub´, ich muß die beiden mal wieder anrufen ...
Cheerio,
Volker
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Martin
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Martin »

Ich würde einfach nichts anders machen als es vom Werk vorgesehen ist/war.
Warum auch? Was sagst Du wenn Du die Karre verkaufst? "Sorry, ich hab andere Lager verbaut, die halten jetzt noch 20000km, also 20000 weniger als gedacht.
Mich würde nun auch noch mal interessieren, wie Volker auf eine Laufleistung von 70000 kommt für einen Satz?
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bosn
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von bosn »

Glaubenskrieg ?

Wenn das NUP 20km mehr hält,dann bitte nur mit zusätzlichem Ölfilter !
Weil-schon nach 50000 ist es ja vielleicht schon ratsam die sludge trap zu säubern...und dann mal wieder alles
neu....nicht das man mit dem NUP zu lange fährt.. :-k
Ob das NUP bei Biegekräften tatsächlich besser ist(also sich besser verhält) als ein nachgiebigeres Rillenkugellager ?

(Tim? oder Joe ;von welchem haste jetzt mehr verkauft :facepalm2: )

Am besten ein 6306 MA - in Nordhorn oft als Superblend angeboten.... :?:

Glaubenskrieg,oder hat hier jemand expierience... :?:
Bos´n

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Volker Koch
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Volker Koch »

Mich würde nun auch noch mal interessieren, wie Volker auf eine Laufleistung von 70000 kommt für einen Satz?
Indem er es ausprobiert hat, Herr Doktor?
Allerdings NATÜRLICH mit zusätzlichem Feinstfilter ... und ... die NUP 306E hat das Werk in den letzten Modellen in den 80er Jahren auch höchstselbst verbaut! Die Doppelrollenkombination ist nahezu unkaputtbar ...
Davon ab habe ich damals auch an den Kisten von Freunden beobachten dürfen, daß die Kugellager im Schnitt bei 60.000-80.000km die Nieten aus den Käfigen geworfen haben ...
Apropos - Martin ... wie rum gehören denn jetzt die 500er Stößel? Bohrungen nach außen? Irgendwie hat Olof immernoch keiner geantwortet.
PS: Bos´n ich bilde mir im Nachhinein ein, daß die Motoren mit zwei Rollenlagern irgendwie rauher laufen.
Die Schlammhülse in meiner Trumpf war zuletzt übrigens deutlich mehr als 120.000km nicht mehr draußen ...
Neulich hatte ich ja schonmal Anwandlungen von schierer Neugier, den Motor doch nochmal aufzumachen, um zu kucken, was das jetzt drin hochgegangen ist ... dummerweise hat die Neugier nicht lange genug angehalten ...
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bosn
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von bosn »

Na,sieeessse !
Datt iss dochma ´ne Aussage !
Also,NUP ´rein !
und kackt euch nicht wegen 20 Dollar Mehrkosten innt Hemd !
Volker ! mein Held ! :halloatall: :halloatall: :halloatall: :zustimm:
Bos´n

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Phil
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Phil »

Hahahahaha, ich hab' 'nen Glaubenskrieg angezettelt.... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Nee, ernsthaft, mir ist das sowas von schnurz, wer da was einbaut. Ich hatte es nur nicht verstanden, wie das dann geht mit dem end float der Kurbelwelle. Allerdings hat mich Tante Google da ein wenig schlauer gemacht. Das verschraubte Antriebsrad auf der KW für die Nocken scheint die KW fest zu legen.

Sorry für die Irritationen, die ich verursacht habe. Und vielen Dank für die Antworten...

Besten Gruß

Ph.
Norton
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Re: T 120/140 Kurbelwellenlagerung

Beitrag von Norton »

Könnte man da nicht auch beidseitig ein Rollenlager mit Bund rein machen, wie bei den Nortons. Auf jeder Seite ein NJ306E, mit ca 4/10mm Achsialspiel. Ist auch viel einfacher zu montieren.
Die Nortons hatten ja ursprünglich auch die Lösung mit dem Kugellager auf der Steuerseite und dem bundlosen Rollenlager auf der Primärtriebseite. Die Kugellager hatten dann immer die Neigung zum kaputt gehen. Die Rollenlager nie. Bei den Commandos sind sie dann auf den Trichter gekommen beidseitig die "Superblend"-Lager zu nehmen. Seit dem ist Ruhe.
Die Kurbelwelle wird ja auch auf der Steuerseite über das Antriebsrad und die Ölpumpenschnecke fest gelegt. Da schieb dann sogar die Antriebsschnecke der Ölpumpe auf die Welle.
Ich nehme ja sogar sogar immer die mit Polyamidkäfig. Halten genauso und mir wurde von fachkundiger Seite versichert, sie würden leiser und weicher laufen und die Wälzkörper nicht so verschleißen.
Gibts beim ortsansässigen Schmied, Traktorenhändler, Normteilefritzen....

Gruß. Martin.
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