500er Bullet wehrt sich

[R2D2]

Hallo,

bin nicht nur Enfield-, sondern auch Novice, was Britische Bikes anbelangt. Jetzt habe ich mich an eine vermutlich 1954er Bullet gewagt und bin nun an einen Punkt angelangt, wo es einfach nicht mehr weitergeht.

Habe alle Schrauben der Gabel weggebaut, sogar brav das antike Öl abgelassen, doch das Teil geht einfach nicht raus. Läßt sich zwar drehen, aber einfach nicht raus. Klar, irgend was mach ich falsch, aber was? Benötigt man noch den Spezialsechskant der Britischen Admiralität oder muß man einfach nur die obere Gabelbrücke mit einem Balkenabzieher gegen die Lenkkopfmutter abziehen?

Außerdem frage ich mich, wie man die riesigen Muttern der Schwinge aufbekommt, Schlüsselweoite 37,irgendwas in mm. Gibt es da was Spezielles, Gepudertes, oder muß man eine 38er Nuß durch außen Abdrehen so vergewaltigen, damit sie am hochstehenden Kragen der Schwinge gerade so vorbeidrehen kann?

Und zuguterletzt: Die hinteren Fußrasten sind so fest im Rahmen, daß ich den Verdacht habe, daß man das in einer Schmiedeesse wieder weichglühen muß, um sie bei Krupp auf der Dicken Berta wieder rauszudrücken. Übrigens genauso fest wie der Sechskant der vorne durch den Rahmen geht. Hab bereits mit dem Gedanken an die Flex Freundschaft geschlossen...

Ist hier jemand Kompetentes und kann mir helfen?

Mit entnervten Grüssen an alle die ne Kugel haben...

[Heyco]

Habe alle Schrauben der Gabel weggebaut, sogar brav das antike Öl abgelassen, doch das Teil geht einfach nicht raus. Läßt sich zwar drehen, aber einfach nicht raus. Klar, irgend was mach ich falsch, aber was? Benötigt man noch den Spezialsechskant der Britischen Admiralität oder muß man einfach nur die obere Gabelbrücke mit einem Balkenabzieher gegen die Lenkkopfmutter abziehen?

Hallo,

die Standrohre haben am Ende ein Gewinde, mit dem sie direkt in die obere Gabelbrücke geschraubt sind. Über den Innensechskant kannst Du sie rausdrehen. Falls Dir die passende Größe fehlt, kannst Du es auch mit einem Riemenschlüssel versuchen, den Du am Standrohr ansetzt, Du schreibst ja, daß sie sich bereits bewegen lassen.

[AxelS]

Hallo R2D2,

Deine Schwingenmuttern (Ich nehme an, Du meinst die der Schwingenachse.) lassen sich im Prinzip, wenn sie nicht festgerostet sind, leicht losdrehen. Ich würde es mit einem guten Rollgabelschlüssel (passenderweise "Engländer") versuchen. Wenn eine Mutter gelöst ist, kannst Du mit einem Gummihammer die Achse durchtreiben. Vorsicht: Bei den Bullets der 50er sind die Schwingachsmuttern mit kleinen Schrauben gesichert, die hinter der Mutter in das Knotenblech geschraubt sind. Eventuell sind die ja auch der Grund, dass Du die großen Muttern nicht losbekommst.

Die Ausleger der hinteren Fußrasten sitzen in einer Art konischem Presssitz im Rahmen. Wenn Du die Befestigungsbozen gelöst hast, müssten sie sich mit einem Gummihammer und vertikalen Schlägen mit der Zeit lösen lassen. Etwas Kriechöl, vorher aufgebracht, kann sicher nicht schaden.

Solltest Du weitere Fragen haben, kann ich Dir eventuell auch helfen. Ich habe vor drei Jahren eine 1955er Indian Woodsman (eine an die Firma Indian/USA gelieferte Scramblerversion der 500er Bullet) restauriert und könnte einige meiner Erfahrungen mit Dir teilen.


Beste Grüße aus Lüneburg,

Axel

[Volker Koch]

Zum Losdrehen der Standrohre ist ein 1/2"-Inbusschlüssel erforderlich, mit Glück tut´s auch ´n 13er Inbus-Schlüssel.
Die Sechskantbolzen, auf denen die Fußrasten sitzen sind gelegentlich schonmal mit der einen und anderen Fußrastenkaltverformung konfrontiert gewesen und dadurch leicht krumm. Wenn Du alles losgedreht hast, dann sollte das Teil zu einer Seite(der krummen) auszutreiben gehen.
Für die Schwingenachsmuttern solltest Du evtl. erwägen, einen passenden Rohrschlüssel zu besorgen.
Viel Erfolg und schönes Wochenende
Volker

[R2D2]

Danke für die hilfreichen Hinweise. Werde diese Woche versuchen die Tips umzusetzen und über die Fortschritte berichten.