Kupplung mit Sintermetall- Belägen

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Klaus Monning
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Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo,
ich hab' mich entschlossen meine Kupplungsbeläge zu tauschen. in Anlage sieht man auch warum.
Was ist passiert? Ich habe die Kupplung ja relativ lange mit Riemen, also mit einer Aluminium- Trommel gefahren. Auf Aluminium habe ich aber die Reibscheiben nicht gerne laufen lassen. Also habe ich innen hinein erst einmal eine Stahl- Lamelle gelegt. Heraus kam, dass ich nur 4 Sintermetallbeläge und 5 Stahlscheiben hinein bekommen habe. Das bedeutet,
1.) dass die Sintermetallbeläge bedeutend weniger Mitnahmefläche hatten und,
2.) weil ich oft angeschoben habe, besonders hohen Ruck- Kräften ausgesetzt waren. Deswegen, so vermute ich sind die so schnell so weit eingeschlagen.
Interessant nicht wahr?
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Uli
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Uli »

Die Sintermetallscheiben sahen bei mir auch so aus; ohne Bump-starts.
Bin mal gespannt, wie die Barnetts beim nächsten mal aussehen, wenn ich den Deckel abnehme.
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erik
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von erik »

wie sieht denn die Verzahnung der kupplung aus?
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Norton Motors
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Norton Motors »

Da wird wieder eins der tollen Piraten-Kupplungszenter verbaut gewesen sein. Bin viele Jahre 850er mit Serienkupplung gefahren, aber sowas hab ich noch nicht gesehen.
Wenn das Kupplungszenter- wie bei den üblichen englischen "Norton-Spezialisten", die lieber ihre eigenen Ideen zu Metall bringen, als Originalteile zu kaufen- aus dem falschen Stahl ist und falsch oder gar nicht gehärtet, ist dies der übliche Effekt. Die Scheiben schlagen auf dem weichen Zenter ein, und je mehr sie ausschlagen, desto schneller wirds klappriger, da der Weg & die Wucht progressiv länger/höher werden.
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Klaus Monning
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Klaus Monning »

Mein lieber, guter Joe,
danke für Deine Tips. Ohne die wäre ich komplett aufgeschmissen. Auch habe ich die letzten 30 Jahre als Maschinenbauer gearbeitet und Stahl, Eisen, Härten, Vergüten und was man wann macht, das ist mir alles nicht fremd. Ja, als Maschinenbau- Konstrukteur muss man das alles aus dem F - F beherrschen. Und glaub' mir das tue ich, zumal ich auch noch einen Lehrgang erfolgreich als Schweiß- Fachingenieur absolviert habe, da lernt man Stahl und Eisen anhand des Eisen- Kohlenstoff- Diagrammes erst richtig kennen. Da wird es Dir kaum möglich sein mir etwas Neues zu berichten.
Gut, zurück zu dem Kupplungszentrum:
1.) Sicher, es gibt Einschlag- Kerben am Kupplungszentrum. Wenn die aber auffällig gewesen wären, hätte ich sie genau wie die Lamellen ganz sicher fotografiert und mit in meinen Text eingearbeitet. Ich sah allerdings keine Auffälligkeiten, die über das Übliche hinausgingen.
2.) Jetzt zu dem Thema "Replika": Dieses Zentrum habe ich zwischen 1990 und 1992 bei einem befreundeten deutschen Händler gekauft. Er legte mir zwei zur Begutachtung vor. Eines war von irgendwo her (also Replika) und das zweite "Original Norton Motors". Ich hab das Replika- Teil gekauft und weißt Du warum?
Nun der Kupplungs- Lagersitz war bei dem NORTON Motors- Teil viel zu klein. Da konnte man das Kupplungs- Lager drauf werfen und nachschwimmen. Kannst Du dir vorstellen, wie die Kupplung unter diesen Umständen rumwackelt? Meiner Ansicht nach ist die ganze Konstruktion ohne Outrigger eh' Murks. Aber das ist ein anderes Thema.
Das Replika- Teil war schlicht besser verarbeitet. Das Lager saß fest, so wie es sein muss. Bei der Montage hat alles prima gepasst und da ich schon immer ein Outrigger - Bearing haben wollte und auch eines eingebaut habe, gab es da auch kein Wackeln. Nur 'ne Lichtmaschine passte an meine damalige Konstruktion nicht mehr dran. Musste auch nicht, war ja für meine SEELEY.
Nein, am Kupplungszentrum lag es nicht, dass die Lamellen so stark eingeschlagen waren. Eher, wie ich schon schrieb, daran, dass ich nur 4 Lamellen verbaut habe und somit zu wenig Mitnahmefläche hatte. Jetzt habe ich 5 verbaut, mal sehen wie's geht.
Schönen Abend noch.
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jan
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von jan »

Klaus Monning hat geschrieben:Eines war von irgendwo her (also Replika) und das zweite "Original Norton Motors". Ich hab das Replika- Teil gekauft und weißt Du warum?
Nun der Kupplungs- Lagersitz war bei dem NORTON Motors- Teil viel zu klein. Da konnte man das Kupplungs- Lager drauf werfen und nachschwimmen. Kannst Du dir vorstellen, wie die Kupplung unter diesen Umständen rumwackelt? (...) Das Replika- Teil war schlicht besser verarbeitet. Das Lager saß fest, so wie es sein muss. Bei der Montage hat alles prima gepasst (...)
hört hört! :surpris: :shock:
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jan
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von jan »

Klaus Monning hat geschrieben:Dieses Zentrum habe ich zwischen 1990 und 1992 (...) gekauft.
Obwohl... das könnte vor der Heiligsprechung von Norton Motors gewesen sein... :gruebel: :nixweiss:

:mrgreen:
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Norton Motors
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Norton Motors »

Von "Heiligsprechung" soll hier nicht die Rede sein, aber vielleicht davon, daß mit Entsorgung der ursprünglichen Mannschaft in die Rente im Laufe der letzten zehn Jahre bei Andover Norton auch eine Entsorgung des englischen Schlendrians einherging. :halloatall:

"Das haben wir schon immer so gemacht", "Das war bisher noch immer gut genug", und "Qualitätskontrolle? War nie nötig!" sind komplett Geschichte. Diese "englische Tradition" :facepalm2: , an der m.E. die englische Industrie insgesamt eingegangen ist- siehe auch das Buch von Steve Koerner"The strange Death of the British Motor Cycle Industry"-, ist komplett ausgetrieben. Das geben unter vier Augen inzwischen auch die englischen Patrioten vom NOC zu, auch wenn sie es natürlich öffentlich nie sagen würden (Brexit-Generation- "England is best").

1990 bis 1992 war die Commando-Ersatzteilversorgung noch im Norton-Werk in Shenstone. Norton war damals de facto bankrott und stand unter Verwaltung des unfähigen Konkursabwicklers David McDonald. Deshalb wurde ja auch das Ersatzteilgeschäft an Andover Norton zurückverkauft. Dass damals Qualitätsprobleme auftraten, ist mir bekannt. Ich war schließlich damals schon 15 Jahre im Norton-Ersatzteilgeschäft, und schon Mitinhaber des deutsch/englischen Gemeinschaftsunternehmens Norton Motors (Deutschland) GmbH. Die zu dem Zeitpunkt 90%(!) des Gesamtumsatzes von Norton in Europa außerhalb Englands machte.

Wir, Andover Norton, sind in einem ständigen Qualitätsoptimierungsprozess, den es so vor 2007 nie gegeben hat. Ich denke, wer immer in letzter Zeit Andover Norton-Teile gekauft hat, wird das einräumen.
25 Jahre zurückliegende Qualitätsprobleme als Erkenntnis für das Hier und Jetzt zu handlen, ist schon fast Britisch :schaf: . Die Welt ist eine Scheibe, und England hat ein Empire.... :mrgreen:
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Norton »

Norton Motors hat geschrieben:Von "Heiligsprechung" soll hier nicht die Rede sein, aber vielleicht davon, daß mit Entsorgung der ursprünglichen Mannschaft in die Rente im Laufe der letzten zehn Jahre bei Andover Norton auch eine Entsorgung des englischen Schlendrians einherging. :halloatall:

"Das haben wir schon immer so gemacht", "Das war bisher noch immer gut genug", und "Qualitätskontrolle? War nie nötig!" sind komplett Geschichte. Diese "englische Tradition" :facepalm2: , an der m.E. die englische Industrie insgesamt eingegangen ist- siehe auch das Buch von Steve Koerner"The strange Death of the British Motor Cycle Industry"-, ist komplett ausgetrieben. Das geben unter vier Augen inzwischen auch die englischen Patrioten vom NOC zu, auch wenn sie es natürlich öffentlich nie sagen würden (Brexit-Generation- "England is best").

1990 bis 1992 war die Commando-Ersatzteilversorgung noch im Norton-Werk in Shenstone. Norton war damals de facto bankrott und stand unter Verwaltung des unfähigen Konkursabwicklers David McDonald. Deshalb wurde ja auch das Ersatzteilgeschäft an Andover Norton zurückverkauft. Dass damals Qualitätsprobleme auftraten, ist mir bekannt. Ich war schließlich damals schon 15 Jahre im Norton-Ersatzteilgeschäft, und schon Mitinhaber des deutsch/englischen Gemeinschaftsunternehmens Norton Motors (Deutschland) GmbH. Die zu dem Zeitpunkt 90%(!) des Gesamtumsatzes von Norton in Europa außerhalb Englands machte.

Wir, Andover Norton, sind in einem ständigen Qualitätsoptimierungsprozess, den es so vor 2007 nie gegeben hat. Ich denke, wer immer in letzter Zeit Andover Norton-Teile gekauft hat, wird das einräumen.
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:gut: :respekt:
Ich kenn auch noch andre Zeiten. Und die waren wirklich nicht besser.

Gruß. Martin.
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Goldstar »

Norton Motors hat geschrieben: Wir, Andover Norton, sind in einem ständigen Qualitätsoptimierungsprozess, den es so vor 2007 nie gegeben hat. Ich denke, wer immer in letzter Zeit Andover Norton-Teile gekauft hat, wird das einräumen.

Also das heisst das es bis 2007 bei Andover Norton nur minderwertige Qualität gegeben hat :pfeiffen:

Isch abe keine Norton :halloatall:
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Norton »

Das würde ich jetzt mal nicht sagen. Aber es gab halt einfach mal nicht immer alles und man war eben auch auf andre Teilequellen angewiesen, wo man eben nicht so recht gewusst hat, wo das her stammt. In gewisser weise musste man halt nehmen, was man gekriegt hat. Nicht immer einfach gewesen. Dann sind halt mal auch so dumme Dinger passiert, wie ein Getrieberitzel mit fehlendem Gewinde für die Sicherungsschraube.

Gruß. Martin.
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von jan »

Norton Motors hat geschrieben:Von"Heiligsprechung" soll hier nicht die Rede sein, aber vielleicht davon, daß mit Entsorgung der ursprünglichen Mannschaft in die Rente im Laufe der letzten zehn Jahre bei Andover Norton auch eine Entsorgung des englischen Schlendrians einherging.
:halloatall: (...)

1990 bis 1992 war die Commando-Ersatzteilversorgung noch im Norton-Werk in Shenstone. (...) Dass damals Qualitätsprobleme auftraten, ist mir bekannt.
DAS war es doch nur, was ich hören (resp. lesen) wollte. :mrgreen: :halloatall: :wink:
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von Norton Motors »

Qualitätsflopps kommen immer mal vor. Man sollte aber alles Menschenmögliche versuchen, sie zu verhindern. :nixweiss:

Wie ich schon mal gesagt habe: ich war in meiner Jugend Vertragshändler für einen bayerischen Motorradhersteller- Ihr kommt nie drauf, wie der hieß- und auch dort sind ab & an peinliche Qualitätsprobleme aufgetreten, trotz ISO Hastunichgesehen Zertifizierung und dem glaubhaften Bemühen, solche Vorkommnisse zu verhindern. :tear:
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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von RoadRocket »

...so gefällt mir das! Endlich mal Klartext und Frieden.

Und jetzt sollten alle die meinen, sie wissen was Richtig und Gut ist, mal zusamenhalten und es Weiterführen und die Nachwelt mit den guten Teilen versorgen. Wenn dies bei dem Modell Norton Atlas und den CSR Dingern des AMC Konzerns auch möglich wäre, dann mal los. Es würden genug Leute Kohle ausgeben wenn es dann zum Beispiel die (wirklich) schönen Schutzbleche für die 61er CSR's geben würde. Kurbel-Wellen für beide Modelle sowie Kolben, Ansaugbrücken und in erster Linie Auspuffanlagen!

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Re: Kupplung mit Sintermetall- Belägen

Beitrag von RoadRocket »

...nur mal so

Die Matchless G12 CSR hat seit der Motorrevision ca 8000km runter. Unten ist sie trocken, leider plätschern ein paar Tropfen Oil aus dem Primärgehäuse wenn es ca 30-33 Grad Aussentemperatur ist.Laufen tut sie wie Sau, kein Klemmer und nix. ( Tim...das heisst ... wie heisst jetzt diese Tätigkeit ... ;-) ) Die Norton hatt jetzt 54'xxx km runter und im WInter will ich den Motor...aber dies in einem anderen Trööt

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