Wet Sumping und Nourish Feinheiten

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Klaus Monning
Manxman
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Wet Sumping und Nourish Feinheiten

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo,
da ich gerade dabei bin meine Big Valve Conversion wieder auf zu bauen war mein neugieriger Blick do einmal tief hinunter in den Ölsumpf meiner Commando gerichtet. Und siehe da, die (Nourish)- Kurbelwelle platscht bei der Commando freudig durch die Ölpfütze im Sumpf. Diese Pfütze ist garnicht soooo klein. Der Inhalt ist jedesmal, wenn ich das Öl dort abgelassen habe etwa 450 ccm groß gewesen. Das liegt wohl daran weil der Motor bei der Commando ja schräg eingebaut ist und somit die tiefste Absaugstelle zum Zurück- pumpen gar nicht genutzt wird. Die liegt nämlich da, wo bei der Mk III der Magnetstopfen ist. Das scheint also normal zu sein. Kurz und gut: das wird die nächst Baustelle sein. Allerdings, wenn's geht, kann ich mir da ja auch Zeit lassen. Ich glaube aber, dass das auch Leistungsverlust bedeutet. Und somit wird das die nächste Aufgabe sein, die ich angehen muss.

So jetzt aber zum Thema Nourish- Kurbelwelle. Die stammt aus Moto- Cross Beständen und hat eben die 91mm Hub. Dumm ist nur, dass der Motor ab etwa 5000 U/Min. relativ unangenehm vibriert. Wenn man sich die Gegenseite der Crank Journals einmal ansieht, bemerkt man den Ölstopfen und außen herum ein Gewinde. Ich hab' mal gehört, dass man dort zusätzliche Gewichte befestigen kann. Ich hab' denen heute mal eine E-Mail geschrieben. Mal sehen, was die antworten.
Gruß
Klaus
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Norton
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Re: Wet Sumping und Nourish Feinheiten

Beitrag von Norton »

Hi.
Die von Dir beschriebene Ölmenge von ca 0,4 L bleibt bei meiner Atlas aber auch bei senkrecht stehendem Motor immer im Gehäuse stehen. Bei meinem Domi kommt dafür bloß eine Handvoll raus. Warum jetzt das bei dem einen so viel und bei dem andren so wenig ist, obwohl die beiden Motoren jetzt vom Schmierkreislauf, Gehäuseform, Einbaulage .... ziemlich identisch sind?
Die rotierende Kurbelwelle drängt das Öl schon in den "Fangkasten" hinten am Gehäuse.... wo will es sonst schon hin.
Mit in Streifen geschnittenem um die Hubzapfen gewickeltem Wälzblei kann man das notwendige Meistergewicht auf dem Wuchtbock gut ermitteln. So lange Blei aufwickeln, bis sie stehen bleibt. Wieder abnehmen und wiegen. Aus den Einzelteilgewichten kann man dann den Wuchtfaktor zurückrechnen.
Der eingeschraubte Stopfen sitzt ja in einem langen Gewinde tief drin. Sieht schon so aus, als wäre das als "einstellbares" Gegengewicht gedacht.
Quasi eine Kurbelwelle mit verstellbarer Wucht :yau: :biggthumpup: :idee:

Gruß. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.
erik
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Re: Wet Sumping und Nourish Feinheiten

Beitrag von erik »

ich hatte auch mal gehört das es sich bei der schraube um ein einstellbares gewicht handelt.dreh das ding doch mal raus.lg erik
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Klaus Monning
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Re: Wet Sumping und Nourish Feinheiten

Beitrag von Klaus Monning »

erik hat geschrieben:ich hatte auch mal gehört das es sich bei der schraube um ein einstellbares gewicht handelt.dreh das ding doch mal raus.lg erik
Hallo,
war nicht mehr möglich, der Motor war zu schnell wieder zusammen. Richtig ist tatsächlich, dass man damit den Wuchtfaktor verstellen kann. Scheint aber nicht nötig zu sein. Ich war eben mal unterwegs, alles gut. Das Motorrad "goooot wie'd Sou" (wie der Schwabe sagt). Übersetzung: Primär: Standard, Sekundär 19/39. Ab 6000 gibt's noch mal richtig Schub. Will ich aber dauerhaft noch nicht probieren, ist ja alles neu (Kolben und Ringe).
Gruß
Klaus
P.S ich werd' sie auf der Fahrt zum Forumstreffen (hab eben ein Zimmer gebucht) einfahren.
Andy
Two Stroker
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Re: Wet Sumping und Nourish Feinheiten

Beitrag von Andy »

Hallo,
hoffe die Frage kommt nicht ungelegen. Haben Sie das Problem mit den Vibrationen in den Griff bekommen? Sind bei einer Kurbelwelle mit größerem Hub nicht auch andere Pleuel nötig? Genügt es die Kurbelwelle statisch auszuwuchten? Sorry, sind ne Menge Fragen, hatte immer die Vorstellung, dass sich an der Commando die Vibrationen kaum beherrschen lassen und auf Dauer den Motor zerstören.
Denke zur Zeit intensiv darüber nach mir eine zuzulegen und bin über jede Information dankbar.
Gruß aus Bremen.
Andreas
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Klaus Monning
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Re: Wet Sumping und Nourish Feinheiten

Beitrag von Klaus Monning »

Andy hat geschrieben:Hallo,
hoffe die Frage kommt nicht ungelegen. Haben Sie das Problem mit den Vibrationen in den Griff bekommen? Sind bei einer Kurbelwelle mit größerem Hub nicht auch andere Pleuel nötig? Genügt es die Kurbelwelle statisch auszuwuchten?
Gruß aus Bremen.
Andreas
Hallo Andreas,
komisch, ich konnte Deine PN nicht öffnen. Ich sah sie nicht einmal in meinem privaten Teil dieses Forums.
Aber egal, es mag auch für andere interessant sein. Ich habe bei mir eine Nourish Kurbelwelle eingebaut. Der Grund dafür war, weil sie aus einem Stück gefertigt und somit immer genauer fluchtet, als eine Standard- Welle, die einmal demontiert wurde. Jedenfalls ist das meine Meinung.
Stahlguss wäre mir lieber gewesen, aber für den Hersteller und natürlich auch für den Kunden, also mich) teurer. Die hier gezeigte Kurbelwelle ist damals nur für Sportzwecke gefertigt worden. Das kann man daran erkennen, das sie keine Aufnahme für eine Lima hat. Hier musste ich mir gewaltig was einfallen lassen um sie dennoch für die Straße verwenden zu können. Ich hab jetzt die DENSO- Lima einer Ducati Panigale eingebaut. Jetzt habe ich allzeit genug Strom. Der Aufwand der dafür zu betreiben ist, ist für Otto- Normalverbraucher zu hoch, aber egal wenn's einen interessiert bitte schreibt mir 'ne PN. Es gibt dann auch Zeichnungen.
Eingebaut habe ich sie ohne nach zu wuchten. Die Commando ist vibrationsmäßig nicht allzu sensibel, da ja der gesamte Antriebsstrang in Gummi hängt.
1.) Ja, ich habe die Vibrationen in den Griff bekommen. Die Schrauben, mit denen der Motor im Cradle befestigt wird, waren nicht richtig fest. Nachdem ich sie festgezogen hatte waren die störenden Vibrationen Vergangenheit. Überhaupt vor der Commando hatte ich eine Atlas. Sooo schlimm hat die gar nicht vibriert. Zum Schluss (also nach 1967, glaube ich) waren die KWs mit ca. 84% gewuchtet. Kann sein, dass ich eine solche KW hatte. Meine Atlas war übrigens Bauj. 65.
2.) Meine Nourish- Welle hat einen Hub von 91mm. Das bedeutet, dass sich die Kolben jeweils 1,0mm weiter in Richtung OT aber auch 1,0mm weiter in Richtung UT bewegen. Das kann man gut verschmerzen, da ist genug Platz bis zur Quetschkante. Im Gegenteil, jetzt wirt die Quetschkante erst richtig.
3.) Da eine Nourish- Welle aus dem Vollen gefertigt ist, sind die Konturen voll symmetrisch. Aus diesem Grund reicht eine statische Wuchtung voll aus, wenn man die Wuchtbohrungen genau in die Mitte der Schwungmasse legt. Wenn sie geschmiedet wäre, oder auch gegossen, sieht das ganze schon anders aus. Hier könnten dann je Hubwange völlig unterschiedliche Gewichte entstehen, die nur durch dynamische Wuchtung in den Griff zu bekommen sind. Also wenn eine Standard- Commando- Welle gewuchtet werden soll ist auf jeden Fall immer die dynamische Wuchtung anzuraten.
So, jetzt noch die Fotos:
P1070327_kleiner.JPG
P1070326.JPG
Ach so, man sieht auf den Pleuelflanke einige quer laufende Riefen. Die sind von dem Holz, dass ich immer verwende, wenn ich den Zylinder über die Kolben schiebe. Das Kolbenhemd liegt auf diesem Holzbrett auf. Klar ist, diese werden vor dem nächsten Einsatz weg- poliert.
Gruß
Klaus
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