Vergaserdemontage
Vergaserdemontage
Hallo Leute,
meine Commando (750 Roadster mit 2x 932 Amals) springt nach dem Winter mies an und läuft im Stand auf dem rechten Zylinder zu mager ("Magerpatschen" im Schiebebetrieb, Leerlaufgemischschraube fast ganz reingegedreht). Ich würde gern die Vergaser abbauen und unter die Lupe nehmen (evt. Leerlaufsystem verquarzt?)
Meine Fragen:
Vergaser am Besten mitsamt dem Manifold abbauen?
Hab irgendwo von Innensechskantschlüssel 7/32 gelesen, ist das korrekt? Müsste ich anschaffen...
Danke und Grüße,
Michael
meine Commando (750 Roadster mit 2x 932 Amals) springt nach dem Winter mies an und läuft im Stand auf dem rechten Zylinder zu mager ("Magerpatschen" im Schiebebetrieb, Leerlaufgemischschraube fast ganz reingegedreht). Ich würde gern die Vergaser abbauen und unter die Lupe nehmen (evt. Leerlaufsystem verquarzt?)
Meine Fragen:
Vergaser am Besten mitsamt dem Manifold abbauen?
Hab irgendwo von Innensechskantschlüssel 7/32 gelesen, ist das korrekt? Müsste ich anschaffen...
Danke und Grüße,
Michael
- rivera
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Re: Vergaserdemontage
rayspeed hat geschrieben:Hallo Leute,
meine Commando (750 Roadster mit 2x 932 Amals) springt nach dem Winter mies an und läuft im Stand auf dem rechten Zylinder zu mager ("Magerpatschen" im Schiebebetrieb, Leerlaufgemischschraube fast ganz reingegedreht). Ich würde gern die Vergaser abbauen und unter die Lupe nehmen (evt. Leerlaufsystem verquarzt?)
Meine Fragen:
Vergaser am Besten mitsamt dem Manifold abbauen?
JA
Hab irgendwo von Innensechskantschlüssel 7/32 gelesen, ist das korrekt? Müsste ich anschaffen...
Ja, am besten gleich etwas kürzen, so kommst Du besser an die inneren Schrauben dran.
Viel Geduld dabei, Drehwinkel immer so 20° wegen Platzmangel.
Grüße
Uli
Danke und Grüße,
Michael
- Uli
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Re: Vergaserdemontage
Vielleicht vorher noch ein Achtel Weißen oder ein Ottakringer für die innere Ruhe einnehmen.
Ist etwas fummelig und kann unruhige Naturen schon mal in Wallung bringen.
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"Pure Vernunft darf niemals siegen!"
Tocotronic
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Re: Vergaserdemontage
Hallo,
i.d.R. reicht es aus, wenn man die Schwimmerkammern demontiert und die Leerlaufgemischschraube rausdreht. Dann mit Pressluft in die verschiedenen Öffnungen des Leerlaufsystems pusten. Wenn Du zuerst in das Loch der Leerlaufgemischschraube bläst, müsste hinten etwas rauskommen. Viel mehr kann man eh nicht machen. Ausser der sitzt total zu. Aber das kann von einem Winter nicht sein. Das passiert, wenn man den Sprit nicht ablässt. Dann bilden sich schon mal Rückstände in dem System.
Gruß
Ralf
i.d.R. reicht es aus, wenn man die Schwimmerkammern demontiert und die Leerlaufgemischschraube rausdreht. Dann mit Pressluft in die verschiedenen Öffnungen des Leerlaufsystems pusten. Wenn Du zuerst in das Loch der Leerlaufgemischschraube bläst, müsste hinten etwas rauskommen. Viel mehr kann man eh nicht machen. Ausser der sitzt total zu. Aber das kann von einem Winter nicht sein. Das passiert, wenn man den Sprit nicht ablässt. Dann bilden sich schon mal Rückstände in dem System.
Gruß
Ralf
Re: Vergaserdemontage
Danke für die Tipps, ich versuch's eventuell wirklich erst mal nur mit der Schwimmerkammer - das schaut alles sehr unwegsam aus und ich hab immer ein bisschen Spundus vor Schrauben in Alu...
Abgelassen hab ich natürlich nix über den Winter...
Ich wohn zwar gleich neben der Brauerei, das Ottakringer schmeckt mir aber nichtmal, wenn ich meinen ganzen Lokalpatriotismus zusammennehme
Abgelassen hab ich natürlich nix über den Winter...
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-
- Manxman
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Re: Vergaserdemontage
Schau dir auch die kleinen fiesen O-Ringe an den Einstellschrauben an ......meine waren ziemlich hinüber....
- Uli
- Puristenpolizei
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Re: Vergaserdemontage
Und verlasse dich nicht zu sehr auf Bremsenreiniger und Druckluft.
Suche dir eine dünne Kunststoff- oder Kupferlitze, mit der du die feinen Sprit- und Luftbohrungen möglichst weit "durchprokeln" kannst.
Da geht bei durchschnittlicher Feinmotorik nix kaputt, keine Sorge.
Aber oft lagert sich dort Zeug ab, das nur mechanisch (manchmal nicht mal im Ultraschallbad) entfernbar ist.
Suche dir eine dünne Kunststoff- oder Kupferlitze, mit der du die feinen Sprit- und Luftbohrungen möglichst weit "durchprokeln" kannst.
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- jan
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Re: Vergaserdemontage
Das Schlimmste, was ich diesbezüglich erlebt habe, war der 930er Concentric meines Twins. Da war ausgerechnet die eingepresste Kalibrierdüse verstopft, an die man zwar über die LL-Gemischregulierschraube drankommt - aber da der Dreck von der gegenüberliegenden Seite, also von der "Rückseite" des Vergasers kommt, stößt man ihn beim "Prokeln" nur zurück in den Kanal. Und dort nimmt er ein weiteres Mal Anlauf und verstopft die Düse gerade wieder.Uli hat geschrieben:Und verlasse dich nicht zu sehr auf Bremsenreiniger und Druckluft.
Suche dir eine dünne Kunststoff- oder Kupferlitze, mit der du die feinen Sprit- und Luftbohrungen möglichst weit "durchprokeln" kannst.
Da geht bei durchschnittlicher Feinmotorik nix kaputt, keine Sorge.
Aber oft lagert sich dort Zeug ab, das nur mechanisch (manchmal nicht mal im Ultraschallbad) entfernbar ist.
Mir hat damals letztlich nur geholfen, den auf der anderen Vergaserseite befindlichen Blindstopfen auszubohren (die Gehäuse sind ja zwecks beidseitiger Verwendung symmetrisch gegossen, also sind immer auf beiden Seiten Bohrungen für die LL-Gemischregulierschraube vorgesehen), die Kalibrierdüse von der "richtigen" Seite aus zu reinigen und alles mit einem neuen Alustopfen wieder zu verschließen. Der Dreck hatte sich dort so ungünstig verkeilt, dass ihm auch mit Auspusten nicht beizukommen war.
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Re: Vergaserdemontage
Was hast Du dafür genommen? Also um zu verschließen? Etwas von der Stange oder musstest Du den Stopfen "anfertigen"?jan hat geschrieben: Mir hat damals letztlich nur geholfen, den auf der anderen Vergaserseite befindlichen Blindstopfen auszubohren (die Gehäuse sind ja zwecks beidseitiger Verwendung symmetrisch gegossen, also sind immer auf beiden Seiten Bohrungen für die LL-Gemischregulierschraube vorgesehen), die Kalibrierdüse von der "richtigen" Seite aus zu reinigen und alles mit einem neuen Alustopfen wieder zu verschließen. Der Dreck hatte sich dort so ungünstig verkeilt, dass ihm auch mit Auspusten nicht beizukommen war.
Vielleicht probiere ich das mal an nem alten Trümmer aus...
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Re: Vergaserdemontage
Siggi, mein Zerspanungsguru, hat da mal schnell was aus Alu-Rundmaterial gedreht...Martin hat geschrieben:Was hast Du dafür genommen? Also um zu verschließen? Etwas von der Stange oder musstest Du den Stopfen "anfertigen"?jan hat geschrieben:Mir hat damals letztlich nur geholfen, den auf der anderen Vergaserseite befindlichen Blindstopfen auszubohren (die Gehäuse sind ja zwecks beidseitiger Verwendung symmetrisch gegossen, also sind immer auf beiden Seiten Bohrungen für die LL-Gemischregulierschraube vorgesehen), die Kalibrierdüse von der "richtigen" Seite aus zu reinigen und alles mit einem neuen Alustopfen wieder zu verschließen. Der Dreck hatte sich dort so ungünstig verkeilt, dass ihm auch mit Auspusten nicht beizukommen war.
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Re: Vergaserdemontage
Hast Du ein Maß?jan hat geschrieben:Siggi, mein Zerspanungsguru, hat da mal schnell was aus Alu-Rundmaterial gedreht...Martin hat geschrieben:Was hast Du dafür genommen? Also um zu verschließen? Etwas von der Stange oder musstest Du den Stopfen "anfertigen"?jan hat geschrieben:Mir hat damals letztlich nur geholfen, den auf der anderen Vergaserseite befindlichen Blindstopfen auszubohren (die Gehäuse sind ja zwecks beidseitiger Verwendung symmetrisch gegossen, also sind immer auf beiden Seiten Bohrungen für die LL-Gemischregulierschraube vorgesehen), die Kalibrierdüse von der "richtigen" Seite aus zu reinigen und alles mit einem neuen Alustopfen wieder zu verschließen. Der Dreck hatte sich dort so ungünstig verkeilt, dass ihm auch mit Auspusten nicht beizukommen war.
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Re: Vergaserdemontage
Oh nee, längst nicht mehr.Martin hat geschrieben:Hast Du ein Maß?
Ich weiß auch gar nicht, ob wir großartig gemessen haben... jedenfalls nicht mit einem Messdorn o. ä.
Und der Dreipunkt-Messtaster ging auch nicht in die Bohrung rein.
Siggi hat halt abgedreht - probiert - abgedreht - probiert - abgedreht... Dann noch abgestochen, die Kanten gebrochen und mit einem kleinen Hämmerchen und einem Dorn vorsichtig in die Bohrung bugsiert.
Ach, falls Du das Längenmaß meinst: Nach meiner Erinnerung war der Stopfen sicher 7, 8, 10 mm lang, bevor er in der Bohrung verschwand.
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Re: Vergaserdemontage
das tut hier keiner dafür ist der deutsche winter zu kurz.......rayspeed hat geschrieben: Abgelassen hab ich natürlich nix über den Winter...
fang mal mit durchpusten an. für alles andere ist das hier
http://www.jba.bc.ca/Bushmans%20Carb%20Tuning.html
ganz hilfreich...
lg, thorsten
Wenn man den Weg verliert, lernt man ihn kennen.
Re: Vergaserdemontage
spät aber doch: vielen dank an alle, vor allem auch für den bushman
ich hab einfach die gemischschrauben rausgenommen und mit einem stück gitarrensaite (gottseidank immer reichlich auf lager ) und bremsenreiniger gearbeitet, jetzt funkt wieder alles...
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