Ventilspiel, Bleifreizusatz und Motorgehäuseentlüftung

[holsteiner]

Hallo Loide,
soeben habe ich mein neues Lieblingsmotorrad (Commando) winterfest gemacht.
Ab jetzt wird also die olle "HTG" eingeferkelt.
Da ich die Maschine seit Juli bis jetzt knapp 5000km gefahren habe (boah, macht die Kiste Spaß!!!) , habe ich natürlich auch das Motoröl rausgelassen sowie die Ventile kontrolliert / eingestellt.
Dabei ist mir beruhigend aufgefallen, dass das Ventilspiel sich praktisch überhaupt nicht verändert hat.
Der Vorbesitzer hatte mir bei der Fahrzeugübergabe u.a. auch eine angefangene Flasche mit so nem Bleifreispritzusatz mitgegeben. Irgendwie hatte ich diese Tatsache aber völlig verdrängt und die letzten 5000km eben dieses Zeugs nicht zugegeben.
Normalerweise ist es ja so, dass bei nicht bleifrei tauglichen Motoren dann gerne das Ventilspiel enger wird. So kenne ich das auch von den älteren 2V-BMWs.
Sind die Nortons da nicht so empfindlich?
Ich muss dazu sagen, dass der Motor der Maschine 1989 bei der Fa. Weigelt weitestgehend aus Neuteilen frisch aufgebaut wurde, u.a. trägt er daher auch keine Motornummer. Die Laufleistung seitdem beträgt ungefähr 10-12.000km.
Ich konnte in den alten Unterlagen allerdings nirgend was über bleifreitaugliche Ventilsitzringe lesen. Waren die zu der Zeit bei Motorinstandsetzungen bei Engländern schon usus?

Zur Motorgehäuseentlüftung:
Ich habe gleich nachdem ich die Maschine bekommen hatte, das XS650 Reedvalve in die Entlüftung zwischen Steuergehäuse und Öltank eingefügt.
Anfangs hatte ich noch den Entlüftungsschlauch aus dem Öltank auf die Sekundärkette geführt, zur Kontrolle aber seit etwa 1000km in ein Alufläschchen.
Dadrin habe ich nur etwa ein Schnapsglas voll Wasser mit Fettaugen vorgefunden. Ich hatte vermutet, dass da auch öl reinlaufen würde, da ich vorher immer eine gut geölte Kette hatte.
Allerdings meinte ich auf meiner Urlaubstour festgestellt zu haben, dass der Motor nur öl aus der Entlüftung schmeißt, wenn ich den Öltank bis zur Maximalmarkierung auffülle.
Auf diesen letzten 1000km habe ich den Ölstand im Bereich um Minimum belassen, nun ist das ganz offensichtlich vorbei.

[Martin]

Ich hab noch nie Bleifreizusatz benutzt und werde das auch nicht tun.

[guzzimk]

Hi,
ich benutzte bei meiner Laverda Bleifrei-Zusatz weil es der Vorbesitzer getan hat , weiß aber nicht ob ich nächstes Jahr nochmal eine neue Flasche kaufen werde, bislang fährt die Jota einwandfrei, wie seit Jahren......
Für meine T160 (Originalkopf) und alle anderen benutze ich das nicht....
LG

Markus

[Klaus Thoms]

Ich bin der Meinung das ALLE Zusätze zu Kraftstoff oder auch gerne für Öl reine verar.... ist , aber auch nicht direkt Schaden anrichten.
Genau wie Kraftstoffionisierer ; Wunderzündkerzen ; Zündverstärker ; Verwirbelungsbleche und was es sonst noch an esotherischem Tütelüt gibt.
Wer daran glaubt , dem nützt das was .
Und dem Hersteller u./o. Vetreiber auch , eine ausgewogene win-win Situation also.

Was der Ölvorrat , also die Menge im Tank , mit der Gehüseentlüftung zu tun hat , erschliesst sich mir nicht , ich glaube nicht das die Druckverhältnisse im Motor von dem Ölvorrat der vor der Pumpe steht / lagert beeinflusst wird.

Da musst du dich irren....oder ich ...

[holsteiner]

Was der Ölvorrat , also die Menge im Tank , mit der Gehüseentlüftung zu tun hat , erschliesst sich mir nicht , ich glaube nicht das die Druckverhältnisse im Motor von dem Ölvorrat der vor der Pumpe steht / lagert beeinflusst wird.

Da musst du dich irren....oder ich ...

Naja, die Gehäuseentlüftung geht ja in den Öltank und von da aus ins Freie.
Ich vermute mal, dass da im Öltank ganz schön was los ist und daher bei zu hohem Ölstand Öl aus dem Schlauch rausgedrückt wird.

[Domi-650SS]

...bei zu hohem Ölstand Öl aus dem Schlauch rausgedrückt wird.

Genaus so ist's. Ich habe diese Erfahrung gemacht. Bin dann über einen Beitrag von Les Emery gestolpert. Er hat moniert das der Oelstandpeilstab falsch ist. Ich habe den dann um einen Zoll verlängert, die «Minimum»-Markierung wurde zur «Maximum»-Markierung, und siehe da: alles im grünen Bereich.
Fritz

[holsteiner]

...bei zu hohem Ölstand Öl aus dem Schlauch rausgedrückt wird.

Genaus so ist's. Ich habe diese Erfahrung gemacht. Bin dann über einen Beitrag von Les Emery gestolpert. Er hat moniert das der Oelstandpeilstab falsch ist. Ich habe den dann um einen Zoll verlängert, die «Minimum»-Markierung wurde zur «Maximum»-Markierung, und siehe da: alles im grünen Bereich.
Fritz

So kommt mir das auch vor.
Wie hast Du das Teil verlängert? Hart gelötet?

[Klaus Thoms]

Vorausgeschickt : Ich habe keine Plan von Norton , also beste Voraussetzung , durch keine Sachkenntnis getrübt , blöde Anmerkungen zu machen , wobei ich das auch mit Sachkenntniss könnte
Was soll denn die Gehäuseentlüftung im Öltank ?
Warum nicht ins freie ( Weia... das tut man doch nicht.. , ich meine natürlich in den Lufi ), und fort damit ?
Nicht der Peilstab ist falsch , sondern der Totraum über dem Öl wohl zu knapp , also der Tank zu klein ,oder der Turm mit einem Labyrint dran ( sowas gibt es dann doch wohl), der das Öl zurückhalten soll zu eng bemessen ?
Und das Öl was dann aus der Entlüftung kommt , ist dann doch wohl "mitgerissenes" Öl aus dem Tank , nicht aus dem Zustrom von der Entlüftung in den Tank ?
Anders wäre das doch nicht erklärbar mit dem Ölstand im Tank ?
Ausserdem fahrt ihr dann ja mit zu wenig Ölvorrat wenn aus min. plötzlich max. wird , oder ?
Und das Öl wird dann ja deutlich heisser und mehr belastet , weil häufiger auf Arbeit geschickt.

[Tim]

Was soll denn die Gehäuseentlüftung im Öltank ?

Sich beruhigen und dadurch entölen, bevor dann die Gasfraktion weiterdampfen kann. Hat halt den Nachteil, dass die Blow-by-Gase mit dem Ölvorrat zusammengebracht werden.

Zentrifuge in der Entlüftung regelt, ist aber andererseits wieder modernes Teufelszeug!



Tim

[Tim]

ch konnte in den alten Unterlagen allerdings nirgend was über bleifreitaugliche Ventilsitzringe lesen. Waren die zu der Zeit bei Motorinstandsetzungen bei Engländern schon usus?

In Anbetracht des Hauptabnehmerlandes USA und der Tatsache, dass da Blei ab Anfang der 70er so langsam aus dem Kraftstoff "vertrieben" wurde, würde ich davon ausgehen, dass die schon bei der ersten Motorenzusammensetzung usus waren. ....


Tim

[Wuselwahnwitz]

In Anbetracht des Hauptabnehmerlandes USA und der Tatsache, dass da Blei ab Anfang der 70er so langsam aus dem Kraftstoff "vertrieben" wurde, würde ich davon ausgehen, dass die schon bei der ersten Motorenzusammensetzung usus waren. ....
Tim

Inne USA ging das schon inne 60er los, und in den späten 40er Jahren gab's hierzulande auch schon das "Aralin" von Shell(?) oder war's von Esso(?)......ich komm' nicht mehr auf den Tankstellennamen ...na auf jeden Fall war es laut Eigenaussage "bleifrei"

Klugmodusscheisser aus..

.......................ööhmm

[bosn]

Tja-zum Bleiblöd..
Die Mercedes- Heckflossen hatten Alu-Köpfe mit Stahlringen drin.
Die Exportversionen hatten nix anderes verbaut-und damals gab es in den USA kein Blei im Sprit.
Den Rest dürft Ihr euch selber zusammenreimen.

[Domi-650SS]

...Wie hast Du das Teil verlängert? Hart gelötet?

Vernietete Schrauben. Hatte halt so kleine nur metrisch

Nicht der Peilstab ist falsch

Doch, die welche man damals auf dem Markt bekam, waren falsch. Ich tauschte den aus weil der Alte (Originale) Deckel klemmte. Ich habe den Neuen mit dem Alten verglichen und siehe da, LE hatte recht.
Fritz

[holsteiner]

Kannst Du mal bitte nachmessen, wie lang Dein derzeitiger Peilstab ist von der Unterkante Deckel bis zur neuen max- und der neuen min-Markierung?

[Domi-650SS]

Kannst Du mal bitte nachmessen, wie lang Dein derzeitiger Peilstab ist von der Unterkante Deckel bis zur neuen max- und der neuen min-Markierung?

Es tut mir Leid, ich besitze keine Commando mehr. Aber schau Dir das http://www.norvilmotorcycle.co.uk/techtalk14.htm mal an.
Fritz