Kurbelwellen Hauptlager Mod.72

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Tim
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Re: Kurbelwellen Hauptlager Mod.72

Beitrag von Tim »

schnalzer hat geschrieben:Ohne ein 72er-Gehäuse je in der Hand gehabt zu haben: da iat auch kein Sieb zwischen Scavange-Pumpe und Sumpf, oder?
Nein, das sitzt ja in dem nicht mehr vorhandenen fetten Sechskantmopped.
Was hat man sich bei der Kontruktionsänderung damals gedacht bzw. was war an der alten Variante schlechter?
Ich kann's nur vermuten, aber der wahrscheinlichste Grund ist IMHO, dass die Entlüftung durch den Drehschieber nicht mehr ausreichend war und man da Handlungsbedarf sah.

Die Idee hinter dem Arrangement ist zunächst mal gar nicht sooo doof und schon recht nah dran, was man an einem sauber konstruierten Trockensumpf findet, nur wurde sie dann so schlecht umgesetzt, dass das eine komplette Fehlkonstruktion wurde. Man nutzt bei Trockensümpfen gerne die Schleuderwirkung der Welle und "hobelt" das Öl ab, das gab's z.B. schon bei meiner 1946 Indian. Dieser Ölhobel ist auch zu erahnen, oberhalb der Tasche. Allerdings gibt's dann dreimal "MEEEP": Zum ersten ist der Ölhobel gegenüber der Tasche weiter zurückgenommen und damit weniger wirksam, als er sein könnte. Zum zweiten ist diese Tasche offensichtlich nur die halbe Lösung, im rechten Gehäuse ist ja keine Entsprechung. Zum dritten ist so eine Konstruktion ideal, um dann daraus abzusaugen - aber nicht um da ohne Absaugung zu entlüften. Punkt zwei könnte man so erklären, dass zumindest das abgeschleuderte Öl etwas davon abgehalten werden sollte, um direkt im Breather zu landen.


Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
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Alfred
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Re: Kurbelwellen Hauptlager Mod.72

Beitrag von Alfred »

Alexander hat geschrieben:Ich habe den vom Nortonkameraden Schnalzer hierzu eingefügten Link angeschaut , da ist das Combat bzw Bj.72 Gehäuseproblem etwas plausibler erläutert .
[…]
Leider bzw. natürlich habe ich keine Fräsbank . So musste ich mal wieder improvisieren , wie so oft schon .
Ich mag das Gehäuse auch nicht extra irgendwohin Senden , wo es dann jemand machen täte und ich zwei Wochen drauf warte .
Die neue Gehäusefläche ist nun nicht ganz so Schwungvoll und Elegant dargestellt , wie bei der schön Gefrästen Fläche im Oldbrit Bild . Weil dahinter schon die Rundung des Gehäuses ist , habe ich ein paar mm mehr Wand stehen lassen und den Übergang schön verrundet , damit dort kein Scharfkantiges Rissnest geschaffen ist . Wenn jemand noch was dazu Einzuwenden hat , immer her damit , noch kann ich es Nachbessern .
Wenn das so Ok ist , dann kann ich das zweite Gehäuse auch gleich so bearbeiten .
Ich hab auf dem Bild das zweite Bj.72 Gehäuse danebengestellt , so kann man die Stelle vergleichen .
Hallo Alexander,

Super, dass Du das für mich ausprobierst. :zwinker:
Ich habe auch eine 72er, bei der die Mod noch ansteht, und leider auch keine Fräse.
Welchen Fräskopf hast Du verwendet?
Willst Du auch die Atmerei verlegen? Ich tendiere da eher dazu, das so
zu lassen und habe schon ein Reed-Ventil in den Schlauch gebaut.

Viele Grüße

Alfred
Alexander
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Re: Kurbelwellen Hauptlager Mod.72

Beitrag von Alexander »

Jo Alfred , ich will ein XSShop Flatterventil Kaufen und oben Rechts hinter den Anguss montieren .
Den Fräskopf kannst du auf dem Foto sehen , irgendein Fräskopf halt , der von oben nach unten Arbeiten kann und der grad so zur Hand war und in die Standbohrmaschine passte . Das ist aber eine krasse Bastelei und du musst das Gehäuse schon recht gut Abspannen und wenn du auch so eine billige Baumarkt Standbohrmaschine hast , dann muss man tatsächlich sogar den Tisch mit einem Stempelwagenheber oder ähnlichem unterstützen , weil der unter Druck etwas wegkippt .
Derweil habe ich den Hinweis von Schnalzer noch berücksichtigt : Natürlich musste ich noch eine Ecke tiefer Arbeiten damit die Ölleitungsbohrung im vollem Querschnitt frei liegt . Siehe Foto .
Um die Vorn liegende Ölleitungsbohrung zu verschließen , habe ich mit aus dem Schaft einer hier gefundenen M8 Aluschraube , einen 6,4mm Alustopfen herausgearbeitet , ebenfalls in der Standbohrmaschine . Den habe ich am anderem Ende etwas verrundet , damit er die Form des Ölkanals aufnimmt und nicht Scharfkantig gegen Geschlagen wird . Dann das Gehäuse erhitzt und den Stopfen mit Hammer und Dorn eingetrieben und mit zwei Körnerschlägen gefangen . Solchem Kaltmetall traue ich nicht so recht . Wenn das zerkrümelt , dann tangiert das den Ölkreislauf .
Beim Bohren der neuen Luftlöcher in das Timing Gehäuse habe ich mit einem 3mm Bohrer Angefangen und erstmal geschaut wie ideal er auf der anderen Seite herauskommt . So kann man immer noch etwas die Richtung nachkorrigieren , damit letztlich keine Rundungen oder die Strahlen von dem Stern Tangiert werden . Das ist nämlich garnicht so einfach zu treffen oder Einzumessen .
Was mich jetzt noch irritiert und was ich gerne noch wüsste :
Auf der Andover Seite werden die beiden Löcher im Timinggehäuse mit 12mm hergestellt und zudem bei 12Uhr noch ein 9mm Loch , sowie bei 18Uhr ein 3mm Loch Angezeigt .
Bei der Oldbrit Anleitung sind es lediglich die beiden Seitlichen Löcher und dann in 3/8 bzw. 9,5mm .
Das habe ich vorerst so übernommen .
Kann das noch jemand bewerten ?
Letzlich habe ich das ganze Gehäuse in mein Beheiztes Ultrabad gestellt . Mit dem Reiniger Tickopur R33 die ganze Nacht in dem heißem Bad gelassen und mehrmals beschallt . So kam auch gleich die Angealterte Silberne Sprühfarbe herunter . Keine Ahnung ob da ab Werk so eine Farbe draufgespüht wurde ? Nun ist jedenfalls keine mehr drauf . Supersauber und ein schöner Eisenglanz . Seht auf dem Fodo .
Als nächstes habe ich dann noch Fragen zur Ausdistanzierung der Hauptlager .
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