Grundeinstellung Vergaser

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Phil
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Phil »

AHO hat geschrieben:...wenn Phil diese Zündung nicht mag...
Echt jetzt, Andreas... Merkt man das? :shock:
AHO hat geschrieben:... dafür hasse ich die Boyer Bransden, weil sie mir am Tag des Norton Kaufs wegen schwacher Batterie fast den Knöchel gebrochen hat :roll:...
Okay, wobei die Zündung ja aber eigentlich nix dafür kann, wenn die Batteriespannung zu niedrig ist, n'est-ce pas?
In der Tat scheint die Boyer in der alten Mk 3-Version halt unter 11 V auf die volle Frühzündung zu verstellen. Da kannste dann wirklich satt einen mitbekommen vom Kicker. :pfeiffen: Die aktuelle Mk 4-Version kann das besser, die soll bis unter 10 V normal funktionieren.
IME sind die Boyer-Dingers wirklich okay, wenn man von den unsäglichen mitgelieferten Crimpdingern absieht, die Ernie Bransden als Kabelschuhe bezeichnet.

Boyer hat einen vernünftigen after sales-Service, die Leute da reagieren auf Reklamationen genauso wie sie technische Auskünfte erteilen, Du hast 5 Jahre Garantie ab Herstelldatum, eine schwatte analoge Zündung kostet 125,- €.

Wie gesagt, das Sachse-Ding mag ja auch funktionieren, es scheint Leute zu geben, die damit happy sind.

Am Ende kann die Sachse-Zündung nichts besser als die üblichen anderen elektronischen Zündungen von Boyer, Pazon, Trispark oder Vape, die am Markt sind. Ich brauche nicht mit irgendwelchen Kurven rumzueiern, eine funktionable Verstellkurve reicht mir aus.

Ich finde das Sachse-Ding nicht empfehlenswert, weil die Box nicht isoliert ist, der Systemstecker mit den Aderendhülsen und Verschraubungen ist eine eher zweifelhafte/bastelige Lösung, die Einstellerei über den Rotor ist ein völliger Krampf, die Patzer-Leute hatten falsche Einbauanleitungen dazu geliefert bzw. verlinkt, und ich mag es wirklich nicht, als Opfer statt als Kunde gesehen zu werden.

Schöne Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Sonntag 30. August 2020, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Ralph G.Wilhelm
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

Phil hat geschrieben: Wie gesagt, das Sachse-Ding mag ja auch funktionieren, es scheint Leute zu geben, die damit happy sind.
Ich :!: =D> 8) :bindafür:
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bonnevillehund
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von bonnevillehund »

...und dann gibt´s noch die, die happy damit sind, was der Konstrukteur ursprünglich dafür vorgesehen hatte.... :mrgreen: Bei Norton kann ich zwar nicht mitreden, aber die Bonnie T140 V fahre ich nach einem kürzeren Lucas-Rita-Intermezzo in den 80ern mit der stinknormalen Unterbrecher-Anlage und kann euch versichern, dass irgendwelche Start-, Synchronisierungs- oder sonstige Probleme in den allerwenigsten Fällen was damit zu tun haben, sondern eher mit dem Startthema, nämlich den Amals..... Gut, irgendwann nach mehr als 200 000 KM musste ich mal den Fliehkraftversteller wechseln, ab und zu ist auch mal ein Kondensator fällig oder (sehr selten!) auch mal ein Unterbrecher (wenn man noch über gute Altbestände verfügt, sind die recht langlebig...) und eingestellt werden will das Ding ab und zu auch mal. Das jedoch ist zumindest bei Triumph keine große Sache dank "Flywheel-locating" - Bohrung im Kurbelgehäuse. Hierbei stelle ich grundsätzlich nur statisch ein (bei gespreiztem Regler)
Ich gebe allerdings gerne zu, dass die Beschäftigung mit dem Lucas-Magneto an meiner Neuanschaffung (Ariel Huntmaster) mich letztens an den Rand des Wahnsinns getrieben hat und ich kurzfristig schon mal an einen Wechsel gedacht hatte.... (jetzt tut er aber... :mrgreen: )
Die 930er Amals hingegen sind ein Thema für sich: Zur Zeit ist das 3. Paar ziemlich am Ende (nach den üblichen ca. 100 000 Kilometern) Einstellen ist mittlerweile wieder reine Glückssache und abstimmen in irgendeiner Form kann man getrost vergessen. Irgendwann sind halt die Schieber dermassen ausgelutscht, dass ein Einstellen an irgendwelchen Schräubchen oder das Austauschen irgendwelcher Düsen das auch nicht mehr ausgleichen kann. Damit kann und muss ich bis zu einem gewissen Punkt leben (der Punkt, an dem es dann halt wieder mal Zeit zum Tauschen ist...), das Hängenbleiben der Schieber bei Vollgas hingegen ist da schon wesentlich unangenehmer.
Wenn ich (65) oder die Maschine (47) wesentlich jünger wären, würde ich eventuell sogar mal über eine andere Versagerbestückung nachdenken... Unter den gegebenen Umständen hingegen sollte ich mit einem nochmaligen Wechsel der Amals zumindest meine "Restlaufzeit" noch bestreiten können....

Gruß Gerhard
heino
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von heino »

Ich auch.
Weil: Die Sachse schon ab 4,5 v funktioniert, und das bekommt man fast immer aus einer Batterie. Dann verbraucht das Zündsysthem, bei 2 Zylindern, bei 3000 U/min ca 13 Watt. Die Boyer 30—40. zumindest die alten. Mit einem Alternator der frisch ist zwar kein Problem, aber bei einer 60 Watt Lima wird’s dann schon eng wenn’s Licht auch noch an sein soll.
Mir sind auch schon 2 Boyer verreckt.
Mit der Einstellerei. Ja, den OT muss man halt finden dann den Geber so hindrehen dass das Licht ausgeht, festziehen und fertig. 2,3 Grad hin oder her ist meiner Ansicht bei so alter MotorenTechnik einfach Wurst.
Die Kabellage ist ein anderes Thema, finde ich auch etwas zart alles aber kann man ja gut verpacken.
Hab die Sachse in der G/S, 900 KöWe, Tribsa, Atlas, Commando und in der Vincent. Starten alle easy, zuverlässiges Standgas, gute Gasannahme.
Ich bin überzeugt das die meisten anderen modernen Zündungen, die es inzwischen für unsere alten Kisten gibt, genauso gut funktionieren, aber wie ich hier öfter zu lesen bekomme gehört die Boyer, für mein Empfinden, nicht dazu.
Meine Meinung
Gruß Heino
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Phil
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Phil »

bonnevillehund hat geschrieben:...und dann gibt´s noch die, die happy damit sind, was der Konstrukteur ursprünglich dafür vorgesehen hatte.... :mrgreen: ...
Na klar, Gerhard. Das geht prima mit Kontakten, wenn man noch qualitativ gute aus Altbeständen hat. Was man heute an Kontakten zu kaufen bekommt, das ist leider nicht mehr so der Bringer. :pfeiffen:
Und, es ist mittlerweile so, dass die meisten Leute mit Unterbrecherzündungen wirklich zu kratzen haben, weil sie die de facto nicht mehr kennen. Beim Twin isses eigentlich noch halbwegs überschaubar, Triple mit 3 Kontakten ist dann schon wirklich grenzwertig, die Töpfe synchron mit dem gleichen ZZP funken zu lassen.
Das Nette an einer elektronischen Zündung ist eben das set and forget.

Und wenn Du Dir AMAL Premier kaufen solltest, erscheint mir die Wahrscheinlichkeit wirklich gegeben, dass die AMAL-Dingers Deine 'Restlaufzeit' schaffen könnten...
heino hat geschrieben:...Weil: Die Sachse schon ab 4,5 v funktioniert, und das bekommt man fast immer aus einer Batterie. Dann verbraucht das Zündsystem, bei 2 Zylindern, bei 3000 U/min ca 13 Watt. Die Boyer 30—40. zumindest die alten. Mit einem Alternator der frisch ist zwar kein Problem, aber bei einer 60 Watt Lima wird’s dann schon eng wenn’s Licht auch noch an sein soll.
Hmmmm, wie schon mal geschrieben, die Zündung kann nichts dafür, wenn die Batteriespannung zu niedrig ist. Keiner würde sich beklagen, wenn ein PKW nicht anläuft, weil die Batterie alle ist.

Und ein Dynamo mit (unzureichenden) 60 Watt Leitungsabgabe ist IMHO auch nichts, was man der Zündung zum Nachteil gereichen lassen sollte.

Woher hast Du die geringe Leistungsaufnahme der Sachse-Zündung mit 13 Watt verglichen mit den 30-bis 40 Watt der Boyer? Hat die Sachse so einen kleinen Schließwinkel, immerhin muss sie ja durch den wasted spark ja genauso beide Spulen primärseitig mit Energie versorgen, und sie funkt ja genauso bei jeder Kurbelwellenumdrehung.
Ganz genau so machen das die anderen Elektronik-Zündungen auch.

Und die Zündspulen bzw. ihr Ohm'scher Widerstand auf der Primärseite und der Schließwinkel sind meinem Verständnis nach die bestimmenden Größen, die Verstellerei hin und her in der Box, das fällt von der Leistungsaufnahme her nicht signifikant ins Gewicht.

Grüße

Ph.
Ludwig
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Ludwig »

Phil hat geschrieben: Woher hast Du die geringe Leistungsaufnahme der Sachse-Zündung mit 13 Watt verglichen mit den 30-bis 40 Watt der Boyer? Hat die Sachse so einen kleinen Schließwinkel, immerhin muss sie ja durch den wasted spark ja genauso beide Spulen primärseitig mit Energie versorgen, und sie funkt ja genauso bei jeder Kurbelwellenumdrehung.
Ganz genau so machen das die anderen Elektronik-Zündungen auch.

Und die Zündspulen bzw. ihr Ohm'scher Widerstand auf der Primärseite und der Schließwinkel sind meinem Verständnis nach die bestimmenden Größen, die Verstellerei hin und her in der Box, das fällt von der Leistungsaufnahme her nicht signifikant ins Gewicht.

Ph.
Hallo Phil, da war ich dabei als wir das gemessen haben.
Die Sachse hat eben keinen festen Schließwinkel sondern eine konstante
Schließzeit, deshalb zieht sie vor allem im unteren Bereich viel kürzer Strom
und die mittlere Leistungsaufnahme ist dadurch kleiner.
Ein Schließwinkel muss für die höchste Drehzahl ausgelegt werden,
darunter wird ein Teil der Energie nur in der Zündspule verbraten.
Schon bei halber Maximaldrehzahl macht das deutlich mehr als die Hälfte aus,
beim Einschalten der Spule steigt der Strom an, in der Sättigung bleibt er
nutzlos auf dem Maximum.
Und ich meine auch dass das Exemplar, bei dem ich dabei war, zwei getrennt befeuerte
Spulen hatte, also kein wasted spark.
Gruß Ludwig
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Tim
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Tim »

Ludwig hat geschrieben:Und ich meine auch dass das Exemplar, bei dem ich dabei war, zwei getrennt befeuerte
Spulen hatte, also kein wasted spark.
:-k Eine Sachse mit Nockenwellen-Sensor? Man lernt nie aus ... :pfeiffen:


Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Norton »

Einen Twin, und somit auch einen Triple, bekommt man in dem Augenblick synchron zum Laufen, wenn man sich von der Vorstellung verabschiedet, auf allen Unterbrechern den gleichen Kontaktabstand zu haben.
Man stellt einen Zylinder über Abstand und Verdrehen der Grundplatte ein und zieht den/die weiteren Zylinder über den Unterbrecherabstand hin.
Interessant wären Erfahrungsberichte von neuen Keramik-, oder anderen modernen Kondensatortypen, als Ersatz für die alten Papierdinger. New oid stock ist da oftmals so schlecht, wie der ausgebaute.
Fliehkraftregler ist dann das nächste Thema. Dazu wollte ich ja mal einen Beitrag leisten, aber das wurde ja dann als überfüssig abgetan.

Gruss. Martin.
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Stephan
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Stephan »

So, hab den Primär-Deckel heute runter gemacht und mit einem Kolbenstopper den OT bestimmt. Zündung neu eingestellt - morgen kommt Öl in den Primärkasten und dann wird gekickt!

Danke für die Tipps

Gruß Stephan
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von AHO »

Phil hat geschrieben:...Hmmmm, wie schon mal geschrieben, die Zündung kann nichts dafür, wenn die Batteriespannung zu niedrig ist. Keiner würde sich beklagen, wenn ein PKW nicht anläuft, weil die Batterie alle ist....
Wenn es dann nur bedeuten würde, dass es nicht zündet, wäre ich bei Dir. Wenn die BB dann aber in einen Betriebszustand geht, bei dem der Bediener verletzt wird, oder der Anlasserfreilauf zerstört wird, hat das für mich eine andere Qualität.

Gruß
Andreas
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Ludwig »

Tim hat geschrieben:
Ludwig hat geschrieben:Und ich meine auch dass das Exemplar, bei dem ich dabei war, zwei getrennt befeuerte
Spulen hatte, also kein wasted spark.
:-k Eine Sachse mit Nockenwellen-Sensor? Man lernt nie aus ... :pfeiffen:


Tim
Nockenwellensensor schon, aber 2 Magnete und 1 Sensor
Habe ich mich also getäuscht - doch wasted spark.
Gruß Ludwig
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Tim
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Tim »

Ludwig hat geschrieben:Nockenwellensensor schon, aber 2 Magnete und 1 Sensor
Stimmt, war etwas ungenau formuliert.


Tim
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Stefan
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Stefan »

Moin zusammen,

ich habe mir beim Patzer drei Zündkurven nach Norton Vorbild programmieren lassen.

War problemlos möglich...

Gesendet von meinem POT-LX1T mit Tapatalk
Stephan
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von Stephan »

Hallo Experten,

Amal-Vergaser und Ansaugstutzen zu monieren bei der Commando ist schon sehr speziell!
Wie ist euere geheime Reihenfolge- Imbus 7/32 absägen?

Gruß Stephan
Bin ich ölig, bin ich fröhlich
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strichsieben
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Re: Grundeinstellung Vergaser

Beitrag von strichsieben »

Stephan hat geschrieben:Hallo Experten,

Amal-Vergaser und Ansaugstutzen zu monieren bei der Commando ist schon sehr speziell!
Wie ist euere geheime Reihenfolge- Imbus 7/32 absägen?

Gruß Stephan
Jepp, abgesägter Imbus ist segensreich :mrgreen: spitze Finger können auch helfen.....
Grüße von Mikuni-Island,
Thorsten
Wenn man den Weg verliert, lernt man ihn kennen.
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