Schwingenlager

The world's best road holder
Piddie
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Schwingenlager

Beitrag von Piddie »

Hallo,
ich habe da mal eine Frage.
Bei meiner Commando muss ich die Schwingenlagerung erneuern. Kann man die (neue) Achse der Schwinge (swing arm spindle) nach dem Einpressen der (neuen) Buchsen in diese hineindrücken, oder müssen die Buchsen dafür aufgerieben werden?
Gruß
Piddie
AHO
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Re: Schwingenlager

Beitrag von AHO »

Piddie hat geschrieben:Hallo,
ich habe da mal eine Frage.
Bei meiner Commando muss ich die Schwingenlagerung erneuern. Kann man die (neue) Achse der Schwinge (swing arm spindle) nach dem Einpressen der (neuen) Buchsen in diese hineindrücken, oder müssen die Buchsen dafür aufgerieben werden?
Gruß
Piddie
Das sind Sinterbuchsen, nach meinem Verständnis würden die Poren beim Reiben zugeschmiert - also nein.

Gruß
Andreas
Piddie
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Piddie »

Hallo Andreas,
Hintergrund meiner Frage ist ein Video über die Überholung der Schwinge im Netz, bei der sich die Achse nicht in die eingepressten Buchsen drücken lässt (vor dem Einbau schon). Die dort gezeigte "Nachbearbeitung" mit Schmiergelleinen und Öl überzeugt mich nicht so recht.
Ich habe bereits bei diversen japanischen Mopeds die (Kunststoff) Buchsen durch Bronzebuchsen aus dem Zubehörhandel ersetzt; da ließen sich die Schwingenachsen immer ohne nachträgliche Bearbeitung der Buchsen spielfrei montieren.

Ich werde für die Reparatur nur wenig Zeit haben, daher frage ich lieber vorher.

Gruß
Piddie
AHO
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Re: Schwingenlager

Beitrag von AHO »

Die Bronzebuchsen aus dem Zubehör sind aber sicher keine Sinterbuchsen, sondern gedrehte Buchsen aus Vollmaterial, die Aufreiben ggf. vertragen würden, die werden i.d.R. mit Fett geschmiert, über Kanäle oder Nuten.

Die Commando hat aber Sinterbuchsen, die aus Pulver unter hohem Druck und unter hoher Temperatur auf Maß gesintert werden und definiert porig sind, weil bei denen der Schmierstoff in den Poren sitzen soll. Diese Struktur wird an der Oberfläche durch nachträgliches Bearbeiten geschlossen, dann funktioniert die Schmierung nicht mehr.
Wenn das nicht im Zustand wie gekauft passt, hat vorher etwas nicht gestimmt, z.B. die Passung außen ist zu eng , oder Buchsen oder Achse stimmen vom Maß nicht. Im MK3 Manual steht ausdrücklich, dass die neuen Buchsen auf Maß gefertigt sind und nicht aufgerieben werden müssen.

Gruß
Andreas
Piddie
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Piddie »

AHO hat geschrieben:Im MK3 Manual steht ausdrücklich, dass die neuen Buchsen auf Maß gefertigt sind und nicht aufgerieben werden müssen.
Dann hoffe ich mal auf exakte Passform. [-o<
Deine Bedenken bezüglich der Nachbearbeitung von Sinterbuchsen habe ich auch auf den Seiten von Gleitlagerherstellern gefunden; andere sagen, das Schneidwerkzeug müsse sehr scharf sein. Da ich aber letzteres ohnehin nicht besitze, geschweige denn handwerklich sauber (in der Flucht) einsetzen könnte, muss es passen. :mrgreen:
Piddie
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Piddie »

Wer lesen kann, ist im Vorteil: "New bushes do not require reaming after fitting."
Noch mal vielen Dank für den Hinweis! :halloatall:
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Uli
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Uli »

Sei froher Hoffnung, Bruder!
Meine haben damals tadellos gepasst.
"Pure Vernunft darf niemals siegen!"
Tocotronic
schnalzer
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Re: Schwingenlager

Beitrag von schnalzer »

Bei mir auch wie Ar... auf Eimer.
Norton
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Norton »

Die Sinterbuchsen kann man aufreiben, da passiert gar nix. Poren bleiben offen, vorausgesetzt die Ahle ist scharf.
Man braucht allerdings eine einstellbare, lange Reibahle mit Zentrierkonus. Ich habe zwar einige davon, aber genau den Durchmesser habe ich nicht.
Ich bin da noch auf der Suche.
Die Lösung mit dem Schleifleinen ist so das Dümmste, was man machen kann, weil man das abrassive Schleifmittel aus dem Leinen dann in die Bronze einreibt, welches dann die Achse bearbeitet. Murks.

Gruß. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.
Higgins
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Higgins »

Piddie hat geschrieben:Hallo,
ich habe da mal eine Frage.
Bei meiner Commando muss ich die Schwingenlagerung erneuern. Kann man die (neue) Achse der Schwinge (swing arm spindle) nach dem Einpressen der (neuen) Buchsen in diese hineindrücken, oder müssen die Buchsen dafür aufgerieben werden?
Gruß
Piddie
Moin Piddie, vor ein paar Jahren habe ich die Schwinglager gewechselt.

Nix Aufreiben.
Ich schließe mich da meinen Vorgängern an.

Aber kein Fett zum Schmieren.
Zur Begründung musste Du die SuFu nutzen.

Ich habe auf Anraten von Dieter Cordes einen Klappöler verbaut und da kommt ab und zu ein wenig Getriebeöl rein.

Gruß
Matthias
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Piddie »

Higgins hat geschrieben:Aber kein Fett zum Schmieren.
Nee, so was mache ich doch nicht! [-( 140er Öl (das parfümiert die ganze Garage), wobei ich den vorhandenen Schmiernippel nutze. Zum Ansetzen der kleinen Ölpresse baue ich die Fußrastenhalterung ab (drei Schrauben), das macht man ja nicht jede Woche. So kann man die Presse gerade und sauber ansetzen und etwas (!) Druck aufbauen. Da die Schwinge aber deutliches Spiel hat, presst es gleich an den O-Ringen wieder heraus.
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sumoler
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Re: Schwingenlager

Beitrag von sumoler »

[/quote]
Ich habe auf Anraten von Dieter Cordes einen Klappöler verbaut und da kommt ab und zu ein wenig Getriebeöl rein.

Gruß
Matthias[/quote]

Moin,
was ist ein Klappöler?
Gruß Werner
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Ralph G.Wilhelm
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

Work is the curse of the drinking classes (O.Wilde)
Alexander
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Alexander »

Dieser Klappöler wäre mir in seiner Erscheinung etwas zu present . Eher für den Motor eines alten U-Bootes angemessen .
Ich hatte mir mal so eine Stoßfettpresse besorgt und die mit 140er Öl befüllt . Beim betätigen zerlegte sich das Plastikteil und das Öl flog herum .
Seitdem drehe ich den Orig. Nippel heraus und befülle mit einer Spritze durch das Loch .
Man braucht das bei ca.2tsd. Kilometer Fahrleistung eh nur einmal Jährlich zu tun .
Die Leute sind so ..
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Rüdi
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Re: Schwingenlager

Beitrag von Rüdi »

Dafür gibt es doch Ölpressen! Das wäre das geeignete Werkzeug für den ori. Schmiernippel.
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