Commando Seitenständer?

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AHO
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von AHO »

Uli hat geschrieben:Hat hier nicht schon mal jemand, der nur so gaaaanz am Rande mit Nortons zu tun hat, geschrieben, dass alle Commandos in D-Land per Einzelabnahme zugelassen wurden und daher kein Mustergutachten existiert, aus dem dir jemand einen Strick drehen kann? :roll:
Ich hab das jedenfalls seit 1990 so, wie es 1975 vom Band lief. ...
Normalerweise würde ich Dir da zustimmen, die Seitenständergeschichte ist aber eine spezielle Sicherheitsrelevante Kiste, da gibt es, und hat es auch nie einen Bestandschutz gegeben.
Honda musste das nachträglich ändern, trotz geltender Betriebserlaubnis.

Was jetzt die Commando angeht, meine hat auch den langen Ständer mit einer Feder, der klappt auch nicht selbständig ein. Bei keiner HU bisher ein Problem, aber wenn es mal eines würde, würde ich eine zweite Feder (entweder in oder über der Originalfeder, wenn das nicht passt, ggf. mit zwei parallelen Federn an zwei Dreiecken, die selbst an die Originalaufnahmen gehen, lösen.
Das Einklappen kann man ggf. auch über versetzte Anlenkpunkte regeln, bei meiner XS 650 hatte ich den Anlenkpunkt an ein um das Ständergelenk drehbares Flacheisen gesetzt, vor der HU so gedreht dass er einklappt, danach wieder zurückgedreht :pfeiffen:

Muss man halt für sich selber entscheiden...

Gruß
Andreas
Norton
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Norton »

Dazu gibts halt noch eine andre Story.
Ende der 80er bin ich mal an einem Sonntag nachmittag in die Schweiz gefahren, einen Kumpel hohlen. Suzuki GT Dreizylinderirgendwas.... mit angebasteltem Seitenständer mit Killschalter. Die waren damals zu mehreren unterwegs und an besagtem Sonntag sprang das Motorrad nicht an. Schalter gebrückt und los gings. Dann hat einer was verloren, der Kumpel angehalten und es aufgehoben, Gang reingehauen und hinterher .... bis zur nächsten Linkskurve.... und deswegen fuhr ich dann in die Schweiz, den lädierten Kumpel samt lädiertem Motorrad hohlen.
Genau aus dem Grund ist mir die elektrische Lösung ehr mal suspekt.
Mir ist schon klar, dass die alle per Einzelabnahme übern Tüv gegangen sind. Aber genau das ist ein nicht stechendes Argument, weil was war, oder ist original und was zählt das dann. Eine ABE, auf die man verweisen kann, gibts ja nicht. Also muss das Motorrad dem Prüfer gefallen.
Die Hondas hatten auch eine ABE mit einem Gummipinörkel, der den Seitenständer einklappen lassen sollte. Hat man denen auch nicht durchgehen lassen.
Ich hab halt keine Lust, jetzt ein Motorrad zu schrauben und am Tag X der Abnahme scheitert das an so einem Seitenständer und ich hab irgendeinen Nonsens im Brief stehen, oder es läuft auf irgendein Gebastel raus. Jetzt bau ich grad das Motorrad als Probemontage auf und ich kann eine anständige Lösung jetzt machen. Ich hab auch schon am Seitenständeranschlag die Kante wieder aufgeschweisst und nachgefeilt, dass der Seitenständer auch sitzt und einen sicheren Stand hat. Der Seitenständer selbst ist neu.
Nicht wie die Triumph auf Ebay, die die letzten Tage mal aufgerufen war. Rahmen beschichtet, pipapo, restauriert, aber halt nichts repariert.

Gruß. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.
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Norbert
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Norbert »

Hab mal die 850er meines Bruders zum TÜV gefahren. das erste und einzige mal, dass der Seitenständer moniert wurde. Hab dann eine Rückholfeder drangebastelt, mit dem Ergebnis, dass dem Prüfer der zurück schnellende Seitenständer an den Knöchel geschlagen ist und er einen Tanz aufgeführt hat. Ist zwar durchgekommen, aber meiner Meinung nach wegen des langen Hebels nicht praktikabel. Das Zeug für die Zündunterbrechung habe ich schon Jahre rumliegen aber nie montiert, weil ich es auch nicht für ungefährlich halte. Wenn ich jetzt zum TÜV fahre, bau ich das Ding vorher ab um auf Nummer sicher zu gehen. Eine andere Lösung wäre noch eine Hebelklemme anzubringen, in die der Seitenständer einschnappt, wenn er hochschnellt. 'Gabs früher bei den Holdern an den Starthebeln, damit der nicht rumlümmelte wenn der Motor lief. Nur ne Idee...
Gruß Norbert
"Orginalität und Symetrie sind die Künste der Primitiven" (Prof. Frankenberg, FH Köln, 1985)
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T140-Oli
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von T140-Oli »

An meiner T140 hab ich den Ständer auch abmontiert für den TÜV. Ich hab den Prüfer auch mal direkt gefragt, er hätte das bemängelt. An der TR6C ist kein Seitenständer dran, da einer meiner Vorbesitzer den abgebrochen hat.

Ein selbsteinklappender Ständer ist aus meiner Sicht im Handling nicht optimal. Und Schalter mag ich auch nicht, da man so ja die Möglichkeit verliert, die Kiste mal auf dem Ständer laufen zu lassen. Außer man macht auch noch eine Leerlauferkennung dran, bei den späten Bonnies könnte das sogar gehen (die haben doch so eine leerlaufkontrollleuchte, oder?).

Würde es statt abmontieren eigentlich für den TÜV auch reichen, wenn man den Seitenständer "inaktiviert", d.h. so fixiert, dass er nicht genutzt werden kann?

Grüße
Oli
T140E (1978), TR6C (1967), Warmduscher
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Towner
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Towner »

Die Maschinen wurden 50 Jahre mit diesen Seitenständern betrieben. Glaubt ihr, dass die Vorbesitzer sich einer Gewissensprüfung unterzogen hätten, weil der Ständer nicht den deutschen TÜV-Vorschriften entspricht ?
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Towner
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Towner »

T140-Oli hat geschrieben: Würde es statt abmontieren eigentlich für den TÜV auch reichen, wenn man den Seitenständer "inaktiviert", d.h. so fixiert, dass er nicht genutzt werden kann?
Such dir doch einfach eine Prüfstelle, wo das kein Thema ist. Einfach mal bei der nächsten Motorradwerkstatt anfragen und denen sagen, du hättest keinen Bock mehr auf die Umbauerei. Die können dir gleich sagen, ob der TÜV-Prüfer sowas bemängeln würde. Das ist doch das gleiche wie mit den Auspuffanlagen. Die wissen doch alle, dass die Burschen die nach dem Termin sofort wieder umbauen. Der Prüfer kann sich doch immer darauf berufen, dass der Ständer zum Zeitpunkt des Termins nicht montiert war.
Zuletzt geändert von Towner am Montag 11. Februar 2019, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Tim
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Tim »

Uli hat geschrieben:Es gelten ja auch immer die Zulassungsmodalitäten des Erstzulassungsdatums.
Das stimmt nicht uneingeschränkt, es gibt durchaus Teile mit Nachrüstpflicht und die Seitenständer-Chose gehört AFAIK dazu. Das ist aber auch so ein Fall von zehn Prüfer, elf Meinungen.
Aber wenn dich das so umtreibt, dann mach doch irgendeinen Schalter dran, der die Zündung killt und gut.
So hab ich's bei den Norton gelöst - genauer gesagt mit einem Schalter, der parallel zum Killschalter am Lenker und den Schlüsselschalter bei der Commando das NO-Relais für die Zündung und bei der Atlas den Magneten auf Masse schaltet.Ist bei Störungen schnell zu identifizieren, so die Hoffnung, was allerdings bisher nicht nötig war. Bisher gab's seitens des Teufels Üblem Vetter aber immer den Kommentar, dass das gar nicht nötig sei.


Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
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Martin
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Martin »

Jeder muss das für sich selber bewerten und klären.
Ich möchte aber trotzdem noch mal auf Wolfgang Wagner, den Layouter und Redakteur der CBBC Info verweisen.
Der ist seinerzeit Ende der 90er mal böe verunglückt, weil der Seitenständer seiner 850 Commando infolge einer gebrochenen Feder spontan ausgeklappt ist. Mit viel Glück ist nichts schwerwiegenderes passiert als gebrochene Knochen.

Sicherheitsschalter...

An meiner Guzzi T3 (ehemals Polizia) hatte ich den langen Seitenständer mit Schalter, dass bei ausgeklapptem Ständer starten nicht möglich war. Da der immer mal Ärger machte, hab ich den abmontiert. Der war so konstruiert, dass er ein vertikal arbeitendes Gelenk hatte, dass der Ständer arretiert war, wenn das Gewicht des Motorrades drauf drückte (Harley hat so was auch, meine ich)
Jedenfalls fuhr ich von der Fähre von der Isle of Skye kommend und es gab immer so komische Geräusche hin und wieder. Meine Freundin hinter mir auf ihrer 550er Four hupte wie wild, aber die Lafranconis hatten einen wundervollen Sound.... ich hab mich nur deshalb nicht geplättet, weil dieses vertilaöe Gelenk arbeitete wie es sollte und wir nur sanfte Kurven vor uns hatten. Ein paar km später hätte das anders ausgesehen.

Die Moral von der Geschicht? So schlecht wär ne Lösung nicht ;-)

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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Martin »

Kleiner Nachtrag... Auf dem Triple Run in Gilching 2016(?) ist mir beim Zwischenstop aufgefallen, dass der Bolzen des Seitenständers abgeschert war und nur noch ein Stumpf steckte. Die Seitenständermimik der Triumphe finde ich auch unbefriedigend gelöst. Die Fedr schrappt immer schön über den Bolzen.
Seitdem fahre ich ohne Seitenständer sowohl am Twin als auch am Triple. Aber ich wollte da auch schon mal ran..
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Towner »

Martin hat geschrieben:Jeder muss das für sich selber bewerten und klären.
Ich möchte aber trotzdem noch mal auf Wolfgang Wagner, den Layouter und Redakteur der CBBC Info verweisen.
Der ist seinerzeit Ende der 90er mal böe verunglückt, weil der Seitenständer seiner 850 Commando infolge einer gebrochenen Feder spontan ausgeklappt ist. Mit viel Glück ist nichts schwerwiegenderes passiert als gebrochene Knochen.

Sicherheitsschalter...
Dann klappt der Seitenständer raus und der Motor geht auch aus. Wenn die Feder oder sonst was bricht, hilft doch eh nix mehr. Die TÜV-konforme Sicherung dient doch nur dazu, dass man nicht mit ausgeklappten Seitenständer losfährt.
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Rüdi »

Bei meinen früheren TÜV/DEKRA-Besuchen wurde der stets bemängelt.
Daraufhin hab ich den immer vor dem Termin demontiert und nachher wieder dran. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr drauf und seitdem liegt der bei mir im Keller. Ist ja auch sicherheitstechnisch nicht die schlechteste Variante.

Und gut steht die Norton auf dem Seitenständer ohenhin nicht. Meist zu schräg (ausser man legt ein Brett drunter oder hat ne Bordsteinkante zur Hand), sodass Öl in den Primär läuft und die Vergaser suppen usw. Ankicken auf dem Seidenstander ist sowieso nogo. Allerhöchstens auf weichen Untergrund und mit Brett drunter ist der ne gute Sache.

Und die Norton lässt sich doch auch recht leicht auf den Hauptständer wuchten (im Gegensatz zur Trident zB)
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Martin »

Towner hat geschrieben: Dann klappt der Seitenständer raus und der Motor geht auch aus. Wenn die Feder oder sonst was bricht, hilft doch eh nix mehr. Die TÜV-konforme Sicherung dient doch nur dazu, dass man nicht mit ausgeklappten Seitenständer losfährt.
Na klar. Aber das System mit zwei Federn hilft hier auch, weil ja beide Federn eher nicht gleichzeitig brechen. Vor allen Dingen schützen kann man sich eh nicht, aber was man bearbeiten kann, sollte man tun. Meine Meinung
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von holsteiner »

Rüdi hat geschrieben:... sodass Öl in den Primär läuft ...
Bei der Commando? Wo soll denn das Öl herkommen?
Grüße, Detlev

Motorräder? Ja, ein paar Baustellen...
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Towner
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Towner »

Rüdi hat geschrieben: Und gut steht die Norton auf dem Seitenständer ohenhin nicht. Meist zu schräg (ausser man legt ein Brett drunter oder hat ne Bordsteinkante zur Hand), sodass Öl in den Primär läuft und die Vergaser suppen usw. Ankicken auf dem Seidenstander ist sowieso nogo. Allerhöchstens auf weichen Untergrund und mit Brett drunter ist der ne gute Sache.
Dann stimmt was nicht. Die steht normalerweise relativ aufrecht auf dem Seitenständer. Entweder ist die Halterung am Rahmen schon gerissen (habe die gerne) oder der Ständer ist ausgeleiert oder krumm. Manche verbiegen den Ständer auch,w eil die es cool finden, wenn die Kiste so schräg steht. Das war an meienr Triumph so.
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Re: Commando Seitenständer?

Beitrag von Norton »

Vom überlaufenden Motorgehäuse beim wetsumpen und einem nicht mehr sitzenden, oder anderweitig undichten Kurbelwellensimmering, oder durch die Gewinde der Primärkastenverschraubung.
Wenn aber das Motorrad auf dem Seitenständer nicht mehr richtig steht, dann hat man dem aber auch schon ganz schön zugesetzt und er klappt schon viel zu weit nach vorne. Deswegen hab ich meinen Anschlag aufgeschweisst und nachgefeilt.
"Amerikanisches" Commando-Problem, vom Ankicken auf dem Seiten- bzw Hauptständer.

Gruß. Martin.
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