Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando 850

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Viertakter
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Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando 850

Beitrag von Viertakter »

Ich grüße euch Britbiker.
In einem anderen Beitrag hatte ich ja versprochen, euch meine neu aufgebaute Commando vorzustellen.
Ich wollte dies eigentlich erst, wenn sie komplett fertig ist, tue es aber jetzt schon aus einem für mich sehr traurigen Anlaß:
Mein freund Peter Rosenthal aus Neumalsch bei Ettlingen ist gestorben!
Und da meine Norton das letzte Motorrad war, an dem er tätig war, bringe ich es in diesem Zusammenhang.
Sicher kennen einige hier aus dem Forum Peter Rosenthal, etliche Veröffentlichungen über ihn und seine Nortons (er gab sich nur mit Nortons ab) im Motor-Klassiksorgten doch für einen gewissen Bekanntheitsgrad, auch über Deutschland Grenzen hinaus. Er galt vielen als "der" Norton-Fachmann schlechthin. Er selber hat das nie behauptet, er war ein ganz bescheidener Mensch, introvertriert, still, aber wenn es um Norton ging, taute er mal so richtig auf, nichts ließ er über diese Marke kommen!
Bei der Arbeit war er der absolute Perfektionist, kein Teil, keine Schraube, nix wurde eingebaut, ohne peinlichst genau nach zu messen.
sein Motto bis zur letzten Stunde war immer: "Ich mach alles so, als ob es für mich selber wäre!"
Er hatte auch gewisse Eigenheiten, eine davon war z.B. wenn ein Kunde, oder Freund, oder Bekannter jemand anders an ein Motorrad schrauben ließ, das er aufgebaut hatte, legte er keinen Finger mehr dran. Er führte genauestens Buch über alle Arbeiten an einem Motorrad und wußte dadurch genauestens über alle Kundenmotorräder Bescheid.
Peter verstarb nach einer Herz-Op., die er gut überstand 2 Tage später an einem Hirnschlag.
Die Engländergemeinde verliert einen wirklich tollen Menschen und Mechaniker, wie es sicher nicht mehr viele gib.
Ich wünsche mir, dass viele im ein ehrendes Andenken bewahren.

Und nun zu meiner Norton Commando:
Ich hatte das Motorrad schon vor über 15 Jahren als Teile-Konvolut in zwei Kisten gekauft über Peter, als einem Kunden nach einem Kostenvoranschlag der Aufbau doch zu teuer wurde und er alles verkaufte. Für 2 Motorräder aus meinem Bestand war Peter bereit, mit Motor und Getriebe zu überholen und ins Fahrgestell ein zubauen. Aber ohne Eile, ich hatte ja genügend Motoräder zum fahren. ich dachte schon gar nicht mehr daran, dass ich ja da noch eine Commando rum liegen hatte. und dann pressierte es mir auf einmal ganz arg und ich wollte das Motorrad bis Ende April dieses Jahres fertig habe, was aber der heiße Sommer verhinderte, und dann starb Peter.
Ich hatte Peter versprochen, wenn sie dieses Jahr fertig wird, steht sie bei mir unterm Weihnachtsbaum!
Jetzt steht sie halt im warmen Wohnzimmer und ich kann jederzeit was dran machen, wenn mir danach und wieder ein Paket mit fehlenden Teilen kommt.
Ich stell diesen Beitrag jezt mal ins ins Forum und die Bilder hinterher, da mir schon 3 Mal beim Schreiben ein Beitrag ins Nirwana verschwunden ist
(vielleicht ein Bug in der Foren-Software.)
Jürgen
Viertakter
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Viertakter »

Und hier die Bilder Beschreibung folgt unten:
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Zuletzt geändert von Viertakter am Freitag 11. Januar 2019, 16:10, insgesamt 2-mal geändert.
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olofjosefsson
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von olofjosefsson »

Schöne Gabelbruecke.,
was für eine ist das.
Respekt vor Herrn Rosenthal, ein Bericht in Motorrad Classic hat mich stark beeinflusst.
Suche Nix !!

Was nicht passt, wird kaputt gemacht
Viertakter
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Viertakter »

Hallo,
grad ist mir wieder ein Beitrag verschwunden, scheinbar passiert das, wenn jemand anders einen Beitrag zur gleichen Zeit im Forum einstellt.
Ich probiers nochmal.
Um das zu vermeiden, werde ich jetzt immer kürzere Beiträge einstellen.

Mir war von vornerein klar, dass es keine opriginale Norton werden sollte, die gibt es genug.
Aüßerdem fehlten viele Teile, waren defekt oder in schlechtem Zustand. Ich mußte das Motorrad quasi aus Neutteilen aufbauen, und deann natürlich so, wie ich sie mir wünschte. Alles außer Motor, Getribe und Rahmen habe ich geplant und auch ausgeführt.
Das fing schon beim Rahmen an, der Rahmen, der dabei war, war zu einem OiF umgemurkst worden, aber so miserabel, dass sich mir beim bloßen Anblick sämtliche Nackenhaare gesträubt haben!
Also mußte ein neuer Rahmen her, der und Schwinge und alle Blechteile wurden schwarz kunstoffbeschichtet.
Dann war auch die Frage der Farbe, ich habe quasi 3 Varianten zur Auswahl:
1. in Schwarz
2. mit chromtank, war mir doch zuviel Geblinke, habe ich ja an der Harley genug
3. in Cherry-Rot, dablei bleibts, hab ich selber lackiert, deshalb in einem anderen Beitrag meine Frage nach der Farbe.
Harmoniert sehr gut mit der schwarzen Lampe und Instrumentengehäuse und schwarzen Lenkerendblinkern.
Gruß Jürgen
Viertakter
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Viertakter »

Es geht weiter

Natürlich habe ich style und Ausführung nicht an einem Tag entschieden, das hat sich Monate und Jahre hin gezogen, habe etliche Variantebn durchgespielt bis zum Status Quo.
Aber für mich passts jetzt, die Norton ist das schönste Motorrad in meiner Sammlung, mindestens gleichauf mit meiner Velocette (Beitrag folgt auch noch).
Was den Kennern natürlich sofort ins Auge fallen wird, ist natürlich die Vorderfront, da war ich lange am überlegen, mache ich eine Scheibenbremse rein, eine einfache , eine doppelte, eine moderne Upsidedown-Gabel, odeer eine klassische Telegabel.
Einbau einer Gabel einer anderen Motorradmarke kamm für mich nie in Frage (ja wo sind wir denn, eine Norton Commando mit einer Triumph-Gabel, -- nie im Leben!) und dann lauf ich an meiner Aermacchi Ala dòro vorbei ubnd dann kam mir die Erleuchtung, eine Ceriani-Grand-Prix-Gabel mußte es sein! Weltweit akzeptiert unter Motorradfahrern als Aussattung für sportliche ubnd Rennmotoräder.
Aber dann mußte auch die entsprechende Bremse rein und ich entschied mich für die 230 mm, 4-Nockenbremse von Grimeca, die Kostenmäßig noch im Rahmen war.
Und dann paßt ja zu solch einer Bremse und Gabel nur Aluminium Hochschulter-Felgen von Akront, Borrani gabs ja nicht mehr.
Damit stand die Linie fest.
Ceriani gibts ja auch schon lange nicht mehr, der Nachfolgerhieß "FI" - Forcella Italia, gibts jetzt auch nicht, dafür OSD, die die Gabel in gleicher Optik weiterbauen, aber mir einem besseren Dämpfungssystem und mit Luftunterstützung, eiene feine Gabel, aber OSD gibts jetzt auch nicvht mehr!
Also die Gabel hat jetzt 43 mm Standrohre, war aber für Scheibenbremse vor gesehen, damit fängt dann der aufwendige Teil an:
Und dann war da noch die Frage der Gabelbrücke. Die, die bei der Gabel dabei, war eine breite Brücke für eine Harley Wide-Glide, das konnte auf keinen Fall sein!
Also in der Teile -Kiste gekrustelt und was find ich: eine Sportster-Gabelbrücke, die Lenkgeometrie erwies sich als sehr ähnlich dem der Norton, also paßt.
von wegen paßt! Nix paßt! Das Drama dieser furchtbaren Kausalketten, wie ich immer sage, nimmt seinen Lauf!
Also Standrohre auf 43 mm auffräsen, Lenkdorn auf Maße für Norton Rahmen und Lager abändern, Steuerkopfmutter aus dem Vollen VA gefräst.
Als ich das erste Mal einen Tank drauf gemacht habe, dernächte Tobsuchtsanfall: Die Gabelbrücke ist um den Steuerkopf viel viel zu dich,kann die Gabel kaum einschlage! Also gabelbrücke wieder raus, Freihand aufs geringsmögliche Maß um den Steuerkopf abgefräst, gleichzeitig noch neue Lenkeranschlage an der unteren Gabelbrücke angebaut. Jetzt paßt!
Zuletzt geändert von Viertakter am Dienstag 20. November 2018, 09:46, insgesamt 1-mal geändert.
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jan
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von jan »

Ein schönes Motorrad ist das geworden. Respekt.

Wobei mir, ehrlich gesagt, die schwarze Version (aufgenommen vor dem Werkstatttor) am besten gefällt.
Aber das spielt keine Rolle, sie muss ja Dir - und niemand sonst - gefallen.

R.I.P. Peter Rosenthal, unbekannterweise.

Cheers, Jan
May our engines never run out of oil, fuel and sparks!
Viertakter
Manxman
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Viertakter »

So, geht wieder weiter.
In der Zwischenzeit in Stuttgart die Bremsen einspeichen lasse, natürlich Edelstahl Speichen.
Als ich das Rad in die Gabel schieben will, der nächste Hammer: Gabel 3 mm zu schmal! Also Gleitrohre ausgebaut, auf jeder Seite2 mm abgefräst, Rad mit Bremse geht rein. Super! Denkste! Als ich die Achse reinschieben will, die bei der Bremse dabei war, merke ich, das die Abmessungen der QAchse (Durchmersser, Lange) nicht zu den Gabelfäusten passen.
Da ich die Achsaufnahmen nicht ausbuchsen wollte, eben grad mal so eine neue Achse passend zur Gabel angefertigt.
Jetzt passt die dicke Achse nicht durch die kleineren Lager in der Bremse, und Lager mit dem passenden Innendurchmesser haben einen größeren Außendurchmesser, Scheibenhonig! Weltweit kein passendes Lager gefunden!
Also: Rad genommen, auf einer CNC-Fräse größere Lagensitze in die Bremstrommel fräsen lasse, Toleranz max. 1/100 mm, die Lager müssen ja fluchten, und: Passt! Beinah, nur noch andere Abstandhülse für die Lager angefertigt, die beiden Bremsdeckel aufgebohrt für die dicke Achse und das Rad war das erste Mal komplett drin! Bier aufgemacht, auf Ex reinlaufen lassen, ab da war meine Liebe zur Norton voll erwacht, jetzt konnte mich nichts mehr schrecken.
Was jetzt kam, waren eigentlich nur noch "Kleinigkeiten" im Vergleich zu vorher.
An den Gleitrohren die 2. Aufnahme für die Bremssättel abfräsen
die Hebelarme an den Bremsnocken biegen, bis sie zwischen Gleitrohr und Bremsdeckel durchpassen
Widerlager für die Züge unten anfertigen, Bremszüge anfertigen, Waagebalken für die Bremszüge anfertigen, Halterbolzen für die Bremszugnippel am Handhebel anfertigen und in Hebel einbauen, also wie gesagt, nur Kleinigkeiten.
Achsmutter wieder aus dem Vollen gefräst, Bremsanker aus VA gefertigt.
Ihr seht selber auf den Bildern, wie eng das alles zugeht, aber ich wollte diese schmale Optik und die große Bremse braucht eine Gabel mit dicken Standrohren, wie würde das den aussehen, so eine große Bremse und Standrohre wie Makkaroni.
Und diese klassische Gabel passt doch toll zur Linie der Norton, oder?
Ach ja, hab ich fast vergessen: Standrohre mußten auch gekürzt werden, neues Gewinde rein geschnitte, die Federn gekürzt, usw.
In diesem Sinne
Bis bald
Jürgen
Zuletzt geändert von Viertakter am Dienstag 20. November 2018, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Viertakter
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Viertakter »

Geht noch weiter:
Schutzblech habe ich aus dem Zubehör für Harley genommen, super Chrom, sauber verarbeitet, Radius passt doch optinal, nur Halterungen ißchen kürzen und hinbiegen.
Der letzte aufwendige Posten an der Vorderfront ist jetzt natürlich Lampe, Lenker Hebel Instrumente.
Da ja die Halterungen der Original-Instrumende nicht mehr passen, habe ich mir selber einen Instrumentenhalter gefräst, passend für die Gummi-Lagerungsringe der früheren Harley Sportster und dann auch die Harley-Becher dazu genommen, müssen geringfügig geändert werden, ist noch in Arbeit.
Die Instrumende stehen näher beisammebn und sitzen tiefer als Original, ich finds einfach gut so.
Als Instrumente habe ich mehrere Kobinationen zur Verfügung, auch T&T, Motogadget oder Original.
Entschieden habe ich mich erstmal für die sehr günstigen Smith-Instrumende aus dem Zubhör, Schwarz-weiß, klassisch, schnörkellos.
Haben nur wieder ein Handikap: die Gewinde für die Tacho- und Drehzahlmesserwelle haben 18 mm, die Originalen 14 oder so.
Also wieder: von der Originalwellen die oberern Teile mit Überwurfmutter runter gepfriemelt, von den Wellen der Nachbauinstrumente dies ebenso (ich hatte nur diesen einen Versuch),die Nachbaumutter mit Hülse auf den originale ZUg drfauf gebaut, und alles so, dass es hinterher noch sauber aussieht und funktioniert, wa r mal ein guter halber Tag.
Lenker habe ich auch 4-6 verschiedene probiert, der, wo jetzt drauf ist, passt am besten zu meiner Sitzposition, im Stand allerdings noch.
Gasgriff habe ich einen genommen, wo wer Gaszug oben quer rausgeht, ich mag dies rumbaumelnden Züge nicht, wo man überall hängenbleiben kann, natürluch auch hier Gaszug selber anfertigen müssen.
Da ich die originalen Griffe und Schalter nicht verwenden könnte, habe ich mir welche aus dem Internet rausgesucht (insgesamt 4 Garnituren, bis ich die passenden hatte). Und wieder die Handhebelhalterungen ausfräsen müssen, damit die die Schalter dicht an die Daumen kommen.
So ich glaube, das wars erstmal, wer Fragen hat oder Bemerkungen, bitte gerne.
Nochwas: Der Mann auf dem 2. und 3. Bild ist der Peter wenige Wochen vor seinem Tod, der andere Bärtige ist ein Freund von mir, einer der besten Zweitakttuner Deutschlands, mit ihm zusammen habe ich seit vielen Jahren einen kleinen "Mofa"-Rennstall.
Aber seit 5 Jahren fahren wir nicht mehr, bzw. unsere Fahrer, mangels Konkurrenz. Wir haben unter anderem von 10 8-Std.-Rennen in Liedolsheom 7 gewonnen und 3 ausfallen lassen, mit z.T. 15 Runden Vorsprung.
Jetzt bauen wir uns grad noch nebenher je eine Kreidler-Van Veen GP-Rennreplica nach Originalzeichnung, Rahmen sind schon fertig, in Rahmenlehre geschweißt, Motoren machen wir natürlich elber (Drehschieber, ca 25 PS,auf unserem eigenen Prüfstand gemessen).
Grüße an alle
Jürgen
Zuletzt geändert von Viertakter am Dienstag 20. November 2018, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Gerd
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Gerd »

Und dann paßt ja zu solch einer Bremse und Gabel nur Aluminium Hochschulter-Felgen von Akront, Borrani gabs ja nicht mehr.
Akront auch nicht mehr, aber Borrani, leider aus China über Italien. :facepalm2:
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Tim
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Tim »

olofjosefsson hat geschrieben:Respekt vor Herrn Rosenthal, ein Bericht in Motorrad Classic hat mich stark beeinflusst.
Ja, mich auch. Die Ausgabe halte ich auch in Ehren.

Godspeed!


Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
1968 Lotus Elan+2-1997 Lotus Elise S160-1999 Lotus Elise
Parts falling of these vehicles are of the finest Angloamerican craftsmanship!
Norton
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Norton »

Peter Rosenthal ist nicht mehr unter uns.
Macht mich wirklich betroffen.
Ich kannte ihn aus alten Zeiten. Bin mal bei ihm dort gewesen und fast jedes Jahr sind wir uns auf einem Teilemarkt, oder dem Treffen in der Schweiz, über den Weg gelaufen. War dann immer ein angenehmes Gespräch. Immer wenn ich mal wieder auf der Autobahn Richtung Freiburg runterfahre und die grosse Erdbeere sehe werde ich an ihn denken.

Gruss. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.
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speedtwin
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von speedtwin »

Viertakter hat geschrieben:Ich grüße euch Britbiker.
In einem anderen Beitrag hatte ich ja versprochen, euch meine neu aufgebaute Commando vorzustellen.
Ich wollte dies eigentlich erst, wenn sie komplett fertig ist, tue es aber jetzt schon aus einem für mich sehr traurigen Anlaß:
Mein freund Peter Rosenthal aus Neumalsch bei Ettlingen ist gestorben!
Und da meine Norton das letzte Motorrad war, an dem er tätig war, bringe ich es in diesem Zusammenhang.
Sicher kennen einige hier aus dem Forum Peter Rosenthal, etliche Veröffentlichungen über ihn und seine Nortons (er gab sich nur mit Nortons ab) im Motor-Klassiksorgten doch für einen gewissen Bekanntheitsgrad, auch über Deutschland Grenzen hinaus. Er galt vielen als "der" Norton-Fachmann schlechthin. Er selber hat das nie behauptet, er war ein ganz bescheidener Mensch, introvertriert, still, aber wenn es um Norton ging, taute er mal so richtig auf, nichts ließ er über diese Marke kommen!
Bei der Arbeit war er der absolute Perfektionist, kein Teil, keine Schraube, nix wurde eingebaut, ohne peinlichst genau nach zu messen.
sein Motto bis zur letzten Stunde war immer: "Ich mach alles so, als ob es für mich selber wäre!"
Er hatte auch gewisse Eigenheiten, eine davon war z.B. wenn ein Kunde, oder Freund, oder Bekannter jemand anders an ein Motorrad schrauben ließ, das er aufgebaut hatte, legte er keinen Finger mehr dran. Er führte genauestens Buch über alle Arbeiten an einem Motorrad und wußte dadurch genauestens über alle Kundenmotorräder Bescheid.
Peter verstarb nach einer Herz-Op., die er gut überstand 2 Tage später an einem Hirnschlag.
Die Engländergemeinde verliert einen wirklich tollen Menschen und Mechaniker, wie es sicher nicht mehr viele gib.
Ich wünsche mir, dass viele im ein ehrendes Andenken bewahren.

Und nun zu meiner Norton Commando:
Ich hatte das Motorrad schon vor über 15 Jahren als Teile-Konvolut in zwei Kisten gekauft über Peter, als einem Kunden nach einem Kostenvoranschlag der Aufbau doch zu teuer wurde und er alles verkaufte. Für 2 Motorräder aus meinem Bestand war Peter bereit, mit Motor und Getriebe zu überholen und ins Fahrgestell ein zubauen. Aber ohne Eile, ich hatte ja genügend Motoräder zum fahren. ich dachte schon gar nicht mehr daran, dass ich ja da noch eine Commando rum liegen hatte. und dann pressierte es mir auf einmal ganz arg und ich wollte das Motorrad bis Ende April dieses Jahres fertig habe, was aber der heiße Sommer verhinderte, und dann starb Peter.
Ich hatte Peter versprochen, wenn sie dieses Jahr fertig wird, steht sie bei mir unterm Weihnachtsbaum!
Jetzt steht sie halt im warmen Wohnzimmer und ich kann jederzeit was dran machen, wenn mir danach und wieder ein Paket mit fehlenden Teilen kommt.
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(vielleicht ein Bug in der Foren-Software.)
Jürgen
Hm.... :-k Mag an mir liegen, aber für mein Empfinden ist der Beitrag entweder unglücklich formuliert, oder unglücklich platziert, für mich schwer zu sagen, da ich die Betroffenen/Beteiligten nicht kenne :-k
Viertakter
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Viertakter »

Hallo Speedtwin,
warum sollte der Beitrag unglücklich formuliert oder plaziert sein?
Ich habe es in Zusammenhang gebracht, weil Peter Rosenthal noch wenige Tage vor seinem Tod an dieser Norton gearbeitet hat.
Dies war das letzte Motorrad an der er gearbeitet hat, und bezeichnenderweise eben eine Norton, die Marke, die sein ganzes Leben bestimmt hat.
Und ich wollte nicht erst in 3 oder 4 Monaten darüber berichten.
Es besteht also sehr wohl ein zeitlicher und sachlicher Zusammenhang, das ist doch wohl leicht zu vestehen.
Aber es bleibt dir überlassen, wie du darüber denkst.
Ich wollte mit der Präsentation des Motorrads gleichzeitzig auch einem Beitrag für dieses Forum leisten und meine Freude an dieser Norton ist so groß, dass ich diese Freude mit den anderen Forumsmitgliedern teilen wollte, die Trauer mach ich mit mir allein aus.
Trotzdem nichts für ungut
Jürgen
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Uli
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Uli »

Hallo Jürgen,
ich kannte Peter Rosenthal nicht, war mir auch nie ein Begriff. Das heisst aber wenig, da ich mir Namen noch nie merken konnte...
Jedenfalls finde ich es gut, dass das Andenken an solch eine Persönlichkeit durch Menschen wie dich bewahrt wird, zumindest eine Zeit lang.
Deine Commando finde sehr schön, die Veränderungen stehen ihr gut. Man muss originales nicht zwanghaft umbauen (da gehe mit Nortin d´accord), aber wenn die Ausgangsbasis eh´ nicht komplett ist, warum nicht? Die orginale Commandogabel ist sowieso nicht der Brüller.
Und dass es mit "mal schnell ´ne andere Gabel und Trommelbremse dranbauen" nicht getan ist und der Teufel bei Umbauten im Detail steckt, wird in Zeiten von "D-Max-Customizing im Schnelldurchlauf" gerne vergessen.
Ich bin mal gespannt, wie sich das ganze fährt, bitte um Bericht.
Nur die Schalterarmaturen wollen meinem Auge partout nicht schmeicheln, sorry, da hieße es bei mir "function follows form". Die Plastikteile würde ich mir bei so einem schönen restlichen Motorrad nicht die ganze Zeit ansehen mögen...
Was spräche da gegen die Originalteile? Und es gibt auch andere schlanke Lösungen, wie ich bei meiner Suche nach einem Anlasserknopf feststellte.

Viel Spaß mit deiner Commie wünscht
Uli
"Pure Vernunft darf niemals siegen!"
Tocotronic
Viertakter
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Re: Nachruf Peter Rosenthal und Vorstellung Norton Commando

Beitrag von Viertakter »

Hallo Uli,
vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag. Sowas ist immer willkommen.
Mit den Schalterarmaturen hast du z.T. recht.
Die Originalen konnte ich nicht verwenden (waren auch nicht dabei), weil ich an denen die Waagebalken-Konstruktion nicht unterbringen hätte können.
Und bei der Zusammenstellung der Teile habe ich mir schon ein bißchen was gedacht.
Ich habe ja nicht einfach Teile zusammengewürfelt, sondern ein durchgängiges Konzept erstellt: So eine 230 mm 4-Nockenbremse wird im Veteranenrennsport immer mit einer Ceriani-GP-Gabel gefahren (ob das jetzt eine Ceriani-, Oldani oder Brembo- oder Grimeca-Bremse ist. ist eigentlich egal) und an dieser Brems-Gabel -Kombination befinden sich eigentlich immer die Tommaselli-Griffarmarturen, die bei mir dran sind.
Also das paßt glaube ich schon mal.
Mit den Schaltereinheiten hast du einen wunden Punkt getroffen, aber nur mit dem linken.
Der rechte Schalter ist aus Aluminium, nur lackiert und hat den Gasgriff mit querem Abgang des Gaszuges integriert und ist auch nur 35 mm breit, hab grad noch mal gemessen. also deutlich weniger klobig als die Original-Schalter, die allerdings zu einer originalen oder fast originalen Norton Commando sehr gut passen. Da hast du recht
Mit der linken Seite stimme ich dir zu, , da bin ich immer noch am gucken, obwohl ich mittlerweile schon 4 verschiedene Schalterkombinationen hier liegen habe. Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, Mini-Schalter ein zu bauen, aber kann mich mit dem Gedanken nicht so recht abfinden.
Vielleicht hast ja du oder jemand anders noch eine gute Idee, ich bin da offen. und ich hasse schlechtes Design verbunden mit miserabler Ausführung.
Die Kosten spielen jetzt in dem Stadium keine Rolle, da hab ich schon viel zu investiert, jetzt kommts auch nicht mehr drauf an. Alles in allem bin ich jetzt an der 20.000 Euro Grenze. Ist mir gar nicht so aufgefallen, weil es sich ja über etliche Jahre hin gezogen hat.
Aber ich bin ja Witwer ind lebe allein und muß für nix und niemanden mehr sparen.
Im letzten Vierteljahr sind 3 Freunde aus dem Motorradfahrerkreis gestorben, da fragt man sich schon, ob es Sinn macht, mit irgendwas zu warten. Und die waren alle jünger als ich.
Herzlichen Gruß
Jürgen
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