Kurbelwellen-Axialspiel messen

The world's best road holder
Antworten
Benutzeravatar
Alfred
Manxman
Beiträge: 247
Registriert: Sonntag 13. April 2014, 15:28
Wohnort: Dortmund

Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Alfred »

Hallo zusammen,

die 72er wird jetzt wieder zusammengebaut.
Der Motorenbauer hat alles gemacht, auch ein ausgerissenes Gewinde eines Ölpumpen-Stehbolzens
repariert. (da hat ein Vorbesitzer schon gecoiled, beim ersten Zusammenbauversuch zog es den
Bolzen schon deutlich unterhalb des vorgesehenen Drehmoments raus.)
Bei der Reparatur mit Aufschweißen ist dann das Hauptlager rausgefallen. Das habe ich jetzt wieder reingemacht.

Der Vollständigkeit halber stellt sie die Frage des Axialspiels der Kurbelwelle bevor ich weitermache.
Ich habe jetzt aber gar keine Lust, mir dafür eine Messuhr zuzulegen.
Deshalb habe ich mal versucht mit Blattlehren im Innern des Gehäuses (die flache Stelle rund um
das Lager) gegen eine Wange der Welle zu messen. Natürlich immer an derselben Stelle, immer mit
derselben Kurbelwellen-Position. Ich habe dann jeweils das Ensemble auf den linken Kurbelwellenstumpf
gestellt, gemessen, dann auf den rechten Kurbelwellenstumpf gestellt und wieder gemessen.
Die Differenz wäre dann das Spiel.

Und jetzt die Frage: Ist das völliger Unfug oder nah genug am sinnvollen Ergebnis.
Habt Ihr für sowas alle eine Messuhr?

Viele Grüße

Alfred
Benutzeravatar
Öko
Manxman
Beiträge: 6198
Registriert: Dienstag 9. März 2010, 18:31
Wohnort: 19370 Parchim
Kontaktdaten:

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Öko »

Magnetfuß oder schraubbaren aufnehmen am Krad desestigen...axialspiEl messen ist ja nun nicht schwierig.
28. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 9.-11. August 2024 28 jähriges Bestehen :laola: :yau:
Benutzeravatar
Alfred
Manxman
Beiträge: 247
Registriert: Sonntag 13. April 2014, 15:28
Wohnort: Dortmund

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Alfred »

Öko hat geschrieben:Magnetfuß oder schraubbaren aufnehmen am Krad desestigen...axialspiEl messen ist ja nun nicht schwierig.
Ja, wenn ich sowas hätte, könnte ich das tun. Die Beschaffung wollte ich doch vermeiden ...

Alfred
Benutzeravatar
Phil
SuFu Fetischist
Beiträge: 7072
Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
Wohnort: Celle

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Phil »

Hmmmm... Sowas kann man sich ausleihen, Alfred.
Und jepp, ich nehme für so eine Messung eine Uhr. Die könntest Du leihweise schon haben, ich hab' aber leider kein brauchbares Stativ, nur eins, das ich mir selbst zusammengespengelt habe.

Grüße

Ph.
AHO
Manxman
Beiträge: 795
Registriert: Donnerstag 8. September 2011, 18:01
Wohnort: Wuppertal

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von AHO »

Alfred,
mal als Gegenfrage: Welchen Wert hast Du denn mit der Fühlerlehrenmethode ermittelt?
Ganz klar, das ist keine echte Messmethode für ein Axialspiel, ich habe das bei meinem Motor auch mit der Messuhr geprüft (mit geliehenem Stativ :wink: ).
Allerdings sind die Vorgaben 0,254 mm bis 0,610 mm, wenn Du also in der Mitte liegen würdest, bei ca. 0,4 mm, könnte man bei Deiner Methode davon ausgehen, dass der echte Wert innerhalb der Toleranz ist, selbst bei einer angenommenen Messungenauigkeit von +/- 0,1 mm.
Wenn Dein Wert aber relativ nahe an einer der Grenzen liegt, würde ich Deiner Methode nicht vertrauen.
Das ist und bleibt eine improvisierte Grobmethode, die ich nur nach genauer Überlegung und Risikoabschätzung (s.O.) im Notfall nutzen würde.
Im professionellen Bereich wäre das ein NoGo, da ist die Messmittelfähigkeit immer Voraussetzung für den Einsatz einer Messmethode.

Gruß
Andreas
Benutzeravatar
Alfred
Manxman
Beiträge: 247
Registriert: Sonntag 13. April 2014, 15:28
Wohnort: Dortmund

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Alfred »

AHO hat geschrieben:Alfred,
mal als Gegenfrage: Welchen Wert hast Du denn mit der Fühlerlehrenmethode ermittelt?
Ganz klar, das ist keine echte Messmethode für ein Axialspiel, ich habe das bei meinem Motor auch mit der Messuhr geprüft (mit geliehenem Stativ :wink: ).
Allerdings sind die Vorgaben 0,254 mm bis 0,610 mm, wenn Du also in der Mitte liegen würdest, bei ca. 0,4 mm, könnte man bei Deiner Methode davon ausgehen, dass der echte Wert innerhalb der Toleranz ist, selbst bei einer angenommenen Messungenauigkeit von +/- 0,1 mm.
Wenn Dein Wert aber relativ nahe an einer der Grenzen liegt, würde ich Deiner Methode nicht vertrauen.
Das ist und bleibt eine improvisierte Grobmethode, die ich nur nach genauer Überlegung und Risikoabschätzung (s.O.) im Notfall nutzen würde.
Im professionellen Bereich wäre das ein NoGo, da ist die Messmittelfähigkeit immer Voraussetzung für den Einsatz einer Messmethode.

Gruß
Andreas
Hallo Andreas,

0,35mm kam raus. Zumindest zwischen Lager und Gehäuse war auch kein Shim zu erkennen.
So gesehen, gehe ich mal das Risiko.
„Im professionellen Bereich“? Da bin ich raus.

Alfred
Benutzeravatar
Öko
Manxman
Beiträge: 6198
Registriert: Dienstag 9. März 2010, 18:31
Wohnort: 19370 Parchim
Kontaktdaten:

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Öko »

Ein Meßschieber ist auch auf 1/10 genau...Bei den sollvorgaben...Mit dem Tiefenmaß auf ner Auflage zum kurbelhaus einfach gemessen.
28. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 9.-11. August 2024 28 jähriges Bestehen :laola: :yau:
Benutzeravatar
bosn
Flossenrocker
Beiträge: 7642
Registriert: Sonntag 6. August 2006, 00:02
Wohnort: 48607 Ochtrup

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von bosn »

Meßuhr plus Stativ könnte ich dir leihen :halloatall:
Bos´n

Fahre Britische Motorräder! Rij engelse Motoren ! Kjor Engelsk !
Bike British ! Guida Inglese ! Roulez En Angelaise !
Norton
Jehooova!!!
Beiträge: 3935
Registriert: Freitag 13. Juli 2007, 00:35
Wohnort: Ammerndorf

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Norton »

Ich geh jetzt mal von beidseitigen Rollenlagern aus, alles andere ist eh Unsinn.
Den oberen Wert des Achsialspiels anstreben. Die 0,35mm sind zu wenig. Und ob die Messerei mit der Fühlerleere überhaupt stimmt.
Bei allen Motoren, die ich bis jetzt gemacht habe, hatte ich ohne irgendwelche Shimmerei immer um die 0,5mm.

Gruss. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.
Benutzeravatar
Alfred
Manxman
Beiträge: 247
Registriert: Sonntag 13. April 2014, 15:28
Wohnort: Dortmund

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Alfred »

Bos´n, vielen Dank für´s Angebot. Der logistische Overhead ist wahrscheinlich größer, als
mir bei ebay-Kleinanzeigen fußläufig ein gebrauchtes, taugliches Dingen zu erwerben
(hohe Einwohnerdichte hat auch Vorteile).

Ich habe Ökos Ansatz mit dem Meßschieber versucht. Erst habe ich gedacht, dass das
nicht gehen kann, weil schon ein leichtes Anwinkeln die Ergebnisse versaut.
Da der antriebsseitige Stumpf aber gestuft ist, kann man den Scheiber gut am
äußeren Stumpf anlegen und erst ab der Stufe messen.
Das ganze bei vier Kurbelwellenpositionen gemessen.
Bei allen vier Messungen kamen 0,35mm raus.

Norton, warum sollen 0,35mm zuwenig sein, wenn doch die Vorgaben 0,254 mm bis 0,610 mm ist?
Selbst wenn mit Messuhr 0,35mm rauskäme, wäre das ja auch innerhalb.
Kennst Du denn Fälle, bei denen Probleme aufgetreten sind, weil das Spiel noch unterhalb von 0,5mm
aber oberhalb von 0,25mm lag?

Vielen Dank für´s Mitgrübeln

Grüße

Alfred
Benutzeravatar
Ralph G.Wilhelm
Triple Doctor
Beiträge: 2289
Registriert: Freitag 4. August 2006, 22:10
Wohnort: Weertzen
Kontaktdaten:

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

was misst den eine Uhr anders als eine Fühlerlehre oder ein Messschieber :?:

das Ergebnis zählt :!: und das scheint ja innerhalb der Toleranz zu sein :?
Work is the curse of the drinking classes (O.Wilde)
Norton
Jehooova!!!
Beiträge: 3935
Registriert: Freitag 13. Juli 2007, 00:35
Wohnort: Ammerndorf

Re: Kurbelwellen-Axialspiel messen

Beitrag von Norton »

Ich kenne das halt so, daß man das obere Mass anstreben sollte, weil sich halt die Welle durchbiegt und sie sich bewegen können muss.
Nimmt man halt von einem der inneren Lagerringe etwas weg.

Gruß. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.
Antworten