Ein -stell und -fahrarbeiten

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Norbert
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Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Norbert »

Hallo Leuts,
heute hatte ich mal Zeit mit der Commando mal eine längere Strecke zu fahren. Nach der Erfahrung von Andreas und der Erleuchtung durch die Norton-Dreifaltigkeit habe ich bei der Sachse die Kurve 7 eingestellt. Des weiteren habe ich das Reed-Ventil montiert. (noch nicht so, wie ich mir das vorstelle aber das mach ich im Winter).
Also angesprungen ist sie sofort, und nach einer kurzen Warmlaufphase bin ich dann vom Hof. Der erste Gedanke war, alles noch sehr holzig. Aber von Kilometer zu Kilometer wurde es besser. Der Motor lief immer runder oder freier, das Getriebe ließ sich auch leichter schalten und die Bremsen tun jetzt auch das, was sie sollen. Das was am meisten nervt, ist dass die Drehzahl nicht runterkommt, wenn man das Gas wegnimmt und die Kupplung zieht. Es dauert eine Weile bis sie zur Leerlaufdrehzahl abgesunken ist. Ansonsten hats wieder Spaß gemacht und hab dadrüber natürlich die Zeit vergessen und wurde etwas säuerlich zuhause empfangen.
Irgendwie hab ich in Erinnerung, dass Haupt- oder Nadeldüse zu klein ist, wenn die Drehzahl nicht runter kommt. Oder war es falsche Nebenluft. Ein Hängen der Schieber kommt nicht in Frage. Habt ihr ne Idee?
Gruß
Norbert
"Orginalität und Symetrie sind die Künste der Primitiven" (Prof. Frankenberg, FH Köln, 1985)
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holsteiner
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von holsteiner »

Vermutlich das Gemisch zu fett. Leerlaufluftschraube weiter öffnen und die Gasschieberanschlagschraube dann korrigieren.
Grüße, Detlev

Motorräder? Ja, ein paar Baustellen...
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Phil
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Phil »

holsteiner hat geschrieben:Vermutlich das Gemisch zu fett...
Hmmmmm, Detlev. Ich kenne das eher, wenn das Gemisch zu mager ist. Das Moped verhält sich ja dann genauso, wie wenn es falsche Luft zieht.

Mein Tipp wäre erstmal die Luftschrauben weiter rein drehen. Wobei, Versuch mach kluch.... :mrgreen:

Mit der Haupt- und/oder Nadeldüse hat es aber wirklich nichts zu tun, Norbert.

Gruß

Ph.
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Leftie
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Leftie »

Hi,

um das Augenmerk nicht nur auf die Vergaser zu richten: das Ventilspiel wäre ja u.U. auch einen Blick wert.

Gruss, Ralph
1973er Commando, 1991er BMW R80 :naja:
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Norbert
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Norbert »

Danke für die Antworten. Werde auf beide mein Augenmerk richten, wobei sich mir das Einstellen des Ventilspiels nicht unbedingt erschließt.

Ich habe irgendwann mal gelernt und auch gelesen, dass man die Luftregulierschraube auf Grundeinstellung 2,5 Umdreheungen raus schraubt und dann so lange rein oder raus schraubt, bis man den Punkt der höchsten Drehzahl erreicht hat. Also z.B Schraube bei warmen Motor langsam rein schrauben. Erhöht sich die Drehzahl, solange weiter reinschrauben, bis sie wieder abfällt. Dann wieder zurück schrauben, bis Drehzahl wieder angestiegen ist und weiter rausschrauben bis sie wieder abfällt. Dann wieder bis zur hohen Drehzahl zurück schrauben und mit der Schieberanschlagschraube auf Leerlaufdrehzahl zurück drehen. Ist das immer noch so? Und was mach ich, wenn ich die Luftregulierschraube bis zum Anschlag rein drehen kann und die Drehzahl permanent hoch ist?
Jaja, alles nit so einfach mit de Versager, ne.
Gruß Norbert
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schnalzer
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von schnalzer »

Das Phänomen, das Du beschreibst, hatte ich an meinem Triple in Kombination mit Sachse-Zündung auch. Bei mit lag es an der Kurve #9, bei der die Zündung um den Leerlauf rum einfach nen Tick zu früh steht. Auf #8 funktionierts dann tadellos.

Aber bevor Du mit den Kurven spielst, auf jeden Fall erstmal die üblichen Verdächtigen wie Ventilspiel, Nebenluft, LL-Gemisch etc. auschließen.
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Phil
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Phil »

Norbert hat geschrieben:...Werde auf beide mein Augenmerk richten, wobei sich mir das Einstellen des Ventilspiels nicht unbedingt erschließt.
Wenn das Ventilspiel zu knapp ist, saugt der Motor nicht richtig. Einstellreihenfolge: Zuerst Ventilspiel, dann Zündung, dann Vergasersynchronisation, dann Gemisch, ggf. Synchronisation wieder anpassen.
Norbert hat geschrieben:Ich habe irgendwann mal gelernt und auch gelesen, dass man die Luftregulierschraube auf Grundeinstellung 2,5 Umdreheungen raus schraubt und dann so lange rein oder raus schraubt, bis man den Punkt der höchsten Drehzahl erreicht hat. Also z.B Schraube bei warmen Motor langsam rein schrauben. Erhöht sich die Drehzahl, solange weiter reinschrauben, bis sie wieder abfällt. Dann wieder zurück schrauben, bis Drehzahl wieder angestiegen ist und weiter rausschrauben bis sie wieder abfällt. Dann wieder bis zur hohen Drehzahl zurück schrauben und mit der Schieberanschlagschraube auf Leerlaufdrehzahl zurück drehen. Ist das immer noch so? Und was mach ich, wenn ich die Luftregulierschraube bis zum Anschlag rein drehen kann und die Drehzahl permanent hoch ist?....
Im Prinzip geht das schon so, bei AMALs fange ich aber immer so bei 1 oder max. 1,5 Umdrehungen an.
Wenn Du die Luftschraube ganz eindrehen kannst, ohne dass der Moder stirbt. Was könnte dann sein? Du nimmst dem Vergaser die Luft per Einstellschraube, und der Moder läuft weiter? Richtig, er bekommt von wo anders her Luft, sprich: er zieht Falschluft.

Vergaser sind nicht soooooooooo kompliziert, zumindest die AMAL-Concentrics sind es nicht.

Zu dem Sachse-Geraffel sag' ich besser nix.... ;-D ;-D ;-D

Good luck und Grüße

Ph.
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Öko
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Öko »

Mit dem verändern des Gemisches eines vergasers...ändert sich auch die synchronisation
Von daher Grundeinstellung Gemisch auf jeden Vergaser...ggf. einzelldrehzahl ermitteln, nachkorrigieren, danach sysnchronisieren
28. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 9.-11. August 2024 28 jähriges Bestehen :laola: :yau:
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guzzimk
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von guzzimk »

Und was ist mit den Gaszügen, sind die richtig und frei verlegt? Nicht das der Gaszug auf dem "Rückweg" etwas klemmt...zu enge Radien gelegt?
BSA A65 Lightning-A65 Hornet-Bantam D7-M21-Triumph T160-Laverda Jota-MG 1000 SP1-Benelli 650 Tornado - MZ ETZ/TS 250 -Honda CBR 1000F/CB500S-Suzuki SV1000-Montesa Cota 172
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Phil
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Phil »

Öko hat geschrieben:Mit dem verändern des Gemisches eines vergasers...ändert sich auch die synchronisation
Von daher Grundeinstellung Gemisch auf jeden Vergaser...ggf. einzelldrehzahl ermitteln, nachkorrigieren, danach sysnchronisieren
Na ja, Mario... Das sehe ich anders.

Was sich ändert, das ist die Drehzahl, wenn Du einen oder den anderen Vergaser fetter oder magerer stellst.
Synchron sind die Dinger, wenn die Schieber im LL gleich stehen und beim Gas geben gleichzeitig aufgehen bzw. der gleiche Unterdruck rechts und links zu messen ist.

Wenn die brätischen Mopeds jetzt eine brauchbare Standgaseinstellung so wie die japonesischen Mopeds hätten, dann würdest Du einfach die LL-Drehzahl nachregeln und gut. Das geht bei den Bräten zusammen aber nicht, also musst Du wieder die Schieberanschlagschrauben nachdrehen und änderst die Synchronisation, wenn Du es nicht schaffst, beide Schrauben gleich weit ein- oder auszudrehen. Und dann musste eben nochmal die Uhren in die Hand nehmen. Wobei es im Endeffekt 5 % Unterschied eh schnurz sind, wenn jetzt im Leerlauf ein Zylinder den anderen ein kleines bisschen mitziehen muss. Die Dinger tuckern ja nicht stundenlang im Leerlauf.

Und nein, diese Gurken-gantry an den AMALs der Triples zählt als brauchbare Standgaseinstellung nicht, da isses noch schlimmer als bei den einzelnen Schieberanschlagschrauben. Da wird exzentrisch gezogen, die Buchsen haben immer etwas Luft, und schwupps musst Du Dich entscheiden, oder Du im Leerlauf oder unter Last synchrone Schieber haben willst... :facepalm2:

Whatever....

Grüße

Ph.
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von toni80 »

Phil hat geschrieben:der gleiche Unterdruck rechts und links zu messen ist.
Wie misst man den bei den Amals eigentlich einigermaßen verlässlich? Anschluss ist ja keiner dran. Vielleicht mit einem Synchronmeter mit Gummi-Stöpseln. Dann muss man halt hoffen dass die Filter gleich durchlässig sind. Im Manual ist wenn ich mich richtig erinnere nur die optische Messung beschrieben, wahrscheinlich reicht das ja auch, im Werk werden die das auch nicht anders gemacht haben.

Grüße
Tobi


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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von AHO »

toni80 hat geschrieben:
Phil hat geschrieben:der gleiche Unterdruck rechts und links zu messen ist.
Wie misst man den bei den Amals eigentlich einigermaßen verlässlich? Anschluss ist ja keiner dran. Vielleicht mit einem Synchronmeter mit Gummi-Stöpseln. Dann muss man halt hoffen dass die Filter gleich durchlässig sind. Im Manual ist wenn ich mich richtig erinnere nur die optische Messung beschrieben, wahrscheinlich reicht das ja auch, im Werk werden die das auch nicht anders gemacht haben.

Grüße
Bei den Nortons sind Anschlüsse an der Stutzen, welche im Betrieb mit einem Ausgleichsschlauch verbunden werden:
https://nortonmotors.de/de/triumph-ersa ... 32-w-studs

Gruß
Andreas
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Phil
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Phil »

toni80 hat geschrieben:
Phil hat geschrieben:der gleiche Unterdruck rechts und links zu messen ist.
Wie misst man den bei den Amals eigentlich einigermaßen verlässlich? Anschluss ist ja keiner dran. Vielleicht mit einem Synchronmeter mit Gummi-Stöpseln. ....
Du hast bei den späten A 65-Köppen auch eine Ausgleichsleitung zwischen Einlass rechts und links, da kann man über einen Adapter die Uhren anschließen. Ich mach' Dir was fertig, damit Du Dir normale Uhren leihen und damit synchronisieren kannst.

Grüße

Ph.
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Uli
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Uli »

Phil hat geschrieben: normale Uhren leihen
Wenn du welche brauchst, Toni, kann ich dir meine Boehme samt den Colortune schicken.
Musst nur Laut geben.
"Pure Vernunft darf niemals siegen!"
Tocotronic
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Norbert
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Re: Ein -stell und -fahrarbeiten

Beitrag von Norbert »

Hallo Mädels,
nachdem ich gestern die Gaszüge geprüft, die Vergaser synchronisiert und auf Grundstellung eingestellt habe, und auch die Ventile kontrolliert und eingestellt habe, bin ich heute nochmal auf kleine Tour gegangen und habe nach der Warnlaufphase in aller Ruhe an den Vergaser-Schräubchen gedreht. Siehe da, jetz läuft der Bock, wie es sein soll. Optimale Gasannahme, sauberer Durchzug ohne Geknalle und Zündaussetzer und einen stabilen Leerlauf hat sie auch. Da musste ich zum Leidwesen meiner Frau doch nochmal 100 km dranhängen. An das entschleunigte Fahren hat man sich schnell gewöhnt.
Danke für eure Tipps. Jetzt gehts an die Optik.
Gruß Norbert
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