Zylinderkopf Stiftschrauben

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Klaus Monning
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Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo Zusammen,
bei mir liegt ein "Fullauto"- Zylinderkopf, der große Ventile (41/36) bekommen soll. Das geht zunächst einmal recht gut, weil der Fullauto- Kopf die Führungs- Durchmesser von der 750er- Commando (1/2") hat. Für die Winkel- Änderung kann man dann ganz normale, serienmäßige 850er- Führungen (5/8") nehmen. Um die Kanal- Formen braucht man sich nicht zu kümmern, die sind über jeden Zweifel erhaben. Der Guss selber ist ebenso über jeden Zweifel erhaben, absolut präzise. Die Wandungen sind nahezu perfekt parallel zu den maschinell bearbeiteten Oberflächen. Ein Super- Teil.
Zunächst klar, das Ding ist nahezu heilig, deswegen geht man da mit Respekt dran. Dumm ist nur, dass die drei 3/8"-20 (BSF)- Gewinde für die Zuganker schon "gehelicoilt" sind. Blöd auch, dass das nur die kurze Variante (also Länge nur 1 x D) war. Von den dreien ist der vordere linke auch schon fast ausgerissen. Er muss also durch einen Gewindeeinsatz ersetzt werden. Weiß jemand, eine Möglichkeit, wo man solche Gewindeeinsätze her bekommt? Muss ich mir eventuell selbst einen Einsatz schnitzen? Könnte man ja leicht machen: Eine Schraube mit M 14 x 1,5 außen und 3/8"-20 innen.
BaerFix bietet sowas an mit M14 x 1,5 außen aber 3/8"-16 innen an. Geht natürlich nicht, wir brauchen ja 3/8"-20. Weiß jemand noch eine Möglichkeit wo man sowas herbekommt? Ich war schon auf den Webseiten von: ENSAT, BaerFix, Ezlok und anderen. Wurde aber nicht fündig.
Ich würde den Einsatz auch am liebsten aus Aluminium (7075) machen, und mit Loctite einkleben, wegen der laufenden Temperatur- Schwankungen: Kalt- warm- kalt- warm und der verschiedenen damit verbundenen Wärme- Ausdehnungen.
Schon mal Dank für die Antworten.
Gruß
Klaus
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Norton
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Norton »

Recoil, hab ich sogar eines, kann ich Dir ausleihen. Haben die volle Länge der original-Gewindes.
http://www.hokon-verschlusstechnik.de/G ... aetze.html

Wird der Fullauto-Kopf von einer Veränderung der Ventilgröße und Ventilwinkel wirklich besser?

Gruß. Martin.
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Tim
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Tim »

Da Hokon auch Keenserts hat: Von denen gibt es auch Blind-Einsätzen, denen man das passende Gewinde selbst verpassen kann. Ich arbeite @work viel mit den Dingern, die sind sehr zu empfehlen.


Tim
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Klaus Monning
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo,
also Recoil geht nicht, da, wie gesagt, ja sogar der Spiral- Einsatz rausgezogen ist. Außerdem habe ich Recoil selbst. Dafür habe ich mir den Anschnitt (eines) Gewindebohrers (ich habe 2 davon) abgeschliffen. Nun kann ich das Gewinde tatsächlich bis auf den Grund schneiden und die Bohrungen in voller Tiefe mit einem Einsatz füllen.
Tim, da gibt es tatsächlich Rohlinge mit irgend einem Außendurchmesser (sagen wir M 14 x 1,5) und das Innengewinde kann man sich dann selbst reinschneiden? Das wär's, das würde passen. Morgen ruf' ich da mal an.
Martin, zu der Ventilvergrößerung:
Der gesamte Motor soll 920cm³ bekommen. Da braucht's schon größere Ventile, wenn's was bringen soll, finde ich. Ich hab das bei mir ausprobiert. Ich hatte 920cm³ aber noch kleine Ventile. Das Ding wollte einfach nicht über 6.000 U/min drehen, egal welche Nockenwelle: S4, Megacycle, PW, usw. (na ja, der war auch nie richtig eingefahren, es ging immer sofort ins Rennen).
Der Kunde macht alles, was geht: Langes Pleuel, leichte Kolben, Stößel- Umbau (mit BSA Stößeln und der entsprechenden Nockenwelle (alles Jim Schmid). Die Big- Valve- Conversion kommt von mir. Die Ventile und der Zylinder von Steve Maney, Die Federn wieder von Jim Schmidt, usw, usf. Der Kunde hat auch eine amerikanische einteilige Kurbelwell eingebaut. Ich will gar nicht wissen, was das alles gekostet hat. Da ist meine Big- Valve- Conversion noch billig.
Wie oben schon gesagt: Die verscheidenen Nockenwellen haben bei mir nichts gebracht. Ich hab' mir aber immer die Erhebungskurven abgenommen. Die öffenen alle mehr oder weniger weit aber der größere Querschnitt kommt eben von den Ventildurchmessern, die gehen eben bei einer geometrischen Betrachtung immer im Quadrat ein. Die weiter öffenenden Ventile aber nur einfach. Es ist wie beim Zylinder. Die Bohrung geht im Quadrat ein der Hub aber nur einfach. Ich bin davon überzeugt, dass größere Ventile eben doch was bringen, jedenfalls bei Hubräumen ab 820cm³.
Meine 900er (79er Bohrung und 91er Hub) dreht mir der S2 Nocke auf jeden Fall trotz längerer Übersetzung bis 7.000U/Min. im 4.Gang.
Schönen Abend noch.
Gruß
Klaus
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bosn
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von bosn »

Hi Klaus ,
hatte ich schon mal geschrieben,bei meinem Strullinder waren BSC 3/8 coils eingebaut.
Diese habe ich dann mit Time-sert M10 ersetzt.
Gibt es dann in passenden Längen.
Klar war dann M10 - aber wegen des Dehnschraubenumbues kein Problem.

Soweit ich weiß gibt es Time-sert auch in 3/8 UNF
Bos´n

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Goldstar
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Goldstar »

Hi Klaus,
du hast dir die Antwort ja schon selbst gegeben :mrgreen:
Je kurzhubiger ein Motor ist, desto größere Ventile braucht er auch, selbst wenn die Nockenwellen gleich sind und auch die Steuerzeiten.
Der kurzhuber hat halt nicht die Zeit richtig einzuatmen wie das bei Langhuber der Fall ist.

Gruß Klaus
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erik
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von erik »

auch wenn manche jetzt aufschreien.ich habe würth einsätze genommen und die originol stehbolzen auf m8 abgedreht und dann in die würth einsätze eingeschraubt.hält seit Jahrzehnten oder bestimmt über 50000km.best regards erik
erik
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von erik »

ach so,wenn das doch alles so richtige dehnschrauben wären,müssten die nicht immer neu gemacht werden nach jeder kopfdemontage?ich hab das noch nie gemacht!!
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Towner
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Towner »

Hi,

wundere mich wie der Helicoil ausreißen kann. Normalerweise hält Helicoil besser als normale Gewinde. War der Kopf schon mal montiert ?

Ralf
Alexander
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Alexander »

Dieses bzw. diese Gewinde machen eh gerne mal Schlapp . Bei meinem Kopf ehedem auch schon mal .
Ich weis nun nicht , ob dieser Fullauto Kopf schon ab Neu solche Drahtgewindeeinsätze bekommt , quasi als Verstärkung .
Wenn die aber erst Nachträglich bzw. nach einem herausgezogenem Bolzen von irgend jemandem gesetzt wurden , dann passiert es oftmals , das nicht sauber Geschnitten wird . Zb. während des Schneidens den Winkel nachkorrigiren , Mehrmals Schneiden um doch noch tiefer zu kommen usw.
Dann sitzt der Drahteinsatz zu locker im Aufnahmegewinde . Das hab ich selber schon öfter so fabriziert .

Alexander
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Towner
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Towner »

Alexander hat geschrieben:...
Ich weis nun nicht , ob dieser Fullauto Kopf schon ab Neu solche Drahtgewindeeinsätze bekommt , quasi als Verstärkung .
Weiß ich auch nicht, aber das wird werkseitig gerne gemacht, wenn das Gewinde nicht tief genug ist (z.B. an der Ölpumpe).

Ralf
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Klaus Monning
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Klaus Monning »

Towner hat geschrieben:Hi,

wundere mich wie der Helicoil ausreißen kann. Normalerweise hält Helicoil besser als normale Gewinde. War der Kopf schon mal montiert ?

Ralf
Hallo Zusammen,
tja, das Problem erschließt sich einem, wenn man die Bilder ansieht. Bitte schaut Euch mal die Gewindebohrer an. Der rechte ist der originale. Er hat zum Bohrungs- Grund hin einen relativ langen Anschnitt von etwa 5mm. Dabei gehen gehen etwa 3 Gewindegänge oder 50% der Tragfähigkeit des fertig reparierten Gewindes verloren. Siehe die beiden auf die Stehbolzen aufgeschraubten Gewinde- Einsätze.
Der linke Gewindebohrer ist ein von mir geänderter. Dem habe ich diesen Anschnitt abgeschliffen. Nun werden meine Reparatur - Gewinde (Sacklöcher) mit dem mit Anschnitt versehenen normal geschnitten und mit dem 2. ohne Anschnitt bis in den Grund fertig gebohrt. Da bekommt man dann den langen Gewinde- Einsatz wie an dem rechten Stehbolzen aufgeschraubt hinein. Nur in diesem Fall trägt dann das reparierte Gewinde wirklich mehr als das originale. Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.
Im Übrigen stellt sich das Problem nicht mehr für mich. Der Kunde will sich das Gewinde selbst reparieren. Natürlich werde ich ihn auf die Problematik hinweisen.
Im Zweifel, muss ich dann doch dem Tipp nachgehen, den Tim weiter oben angesprochen hat oder falls ich dort erfolglos bin eben doch selber einen Einsatz machen.
Ob der Fullauto- Kopf serienmäßig solche Gewinde- Einsätze hat, weiß ich nicht. Jedenfalls hatte der, den ich hier habe, welche. Allerdings welche die eben zu kurz sind um über die gesamte Bohrungs- Tiefe tragen.
Gruß
Klaus
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Nörtn ut stall
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von Nörtn ut stall »

Erscheint logisch und ist gut erklärt !
Erfahrung ist die Summe des zerstörten Materials
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bosn
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von bosn »

Tja,es gibt Handgeführte und Maschinengeführte Gewindebohrer.
Dewegen auch welche mit längerem und kurzem Anschnitt.
Und wenn der Anschnitt noch zu lang ..hilft man sich eben.

normales Schlosserwissen, oder ? :mrgreen: :zustimm:
Bos´n

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jan
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Re: Zylinderkopf Stiftschrauben

Beitrag von jan »

bos´n hat geschrieben:normales Schlosserwissen, oder ? :mrgreen: :zustimm:
Ja, für Dich schon, Du... Du... Grobschlosser!! :twisted: :mrgreen: :halloatall:
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