... und noch ne olle Engländerin

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Oliver
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... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Oliver »

Moppedmessi hat geschrieben:Oliver, mach doch mal einen BSA Tröööt für das KFZ auf.
Na gut. :mrgreen:

Ursprünglich fuhr ich mit abgezähltem Geld (meine Chefin hatte mir für diesen Besuch doppeltes Taschengeld (ich bekomme 7,50 € die Woche und muß davon jeden Freitag noch Blumen mitbringen) für Kleinigkeiten wie Kaffee, Bratswuast, usw. zugestanden ) zur Historicar nach Duisburg. Wirklich kaufen wollte ich nichts, aber dann stand sie da, diese BSA. Ob der Farbe nicht sonderlich hübsch, aber ich hatte mich trotzdem schnell verguckt und fuhr nach Hause einen Anhänger holen.

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Und jetzt steht sie bei mir und wartet auf liebevolle Zuwendung.

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Gekauft habe ich die Katze im Sack. Ich habe keine Ahnung, ob das Moped läuft. Manchmal tut man(n) solche Sachen einfach. Im Moment bin ich noch guter Dinge, lehne mich entspannt zurück und harre der Dinge, die da kommen werden. Zum technischen Zustand kann Phil etwas mehr sagen. Er hat sie bereits in Augenschein genommen.

Ändern möchte ich im Moment nicht viel. Mir gefällt das Moped so, wie es ist. Fast. Die Farbe darf anders, moosgrün z.B. und einen anderen Tank hätte ich auch gerne. Es gab einen schicken, schmalen Tank. Der soll es mal sein.

Ach ja, es ist eine A65T aus März 1971. Aber das haben die vertretenen Kenner natürlich bereits erkannt.

Wenn ich sie mal mit meiner Triumph vergleiche, wirkt sie etwas klobig und würde in der englischen Königsfamilie eher die Rolle der "Queen Mum" übernehmen, wogegen die Triumph eher der "Prinzessin der Herzen" ähnelt. :mrgreen: Egal, ich mag beide, also beide Mopeds.

Einen schönen Tag noch und Glückauf!

Oliver
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Oliver
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Oliver »

Nachdem ich nun einen Tag und eine Nacht Zeit hatte mir Gedanken zu machen, habe ich folgenden verwegenen Plan gefasst:
Anders als bei der Triumph werde ich bei der BSA systematisch vorgehen. Ich und systematisch? :shock: Schließt sich das nicht zwangsläufig aus, wird sich die Wuppertaler Fraktion jetzt vermutlich fragen. Nein, ich werde einfach weniger hornborstelig und stur sein und mal auf die Altvorderen hören. :mrgreen:
mein Ziel: Eine möglichst originalgetreue und fahrbereite BSA A65T, keine Umbauten, kein Firlefanz

aktueller Stand
Der Lacksatz ist demontiert und wurde in Sicherheit gebracht. Das Moped ist quasi nackt und wartet darauf technisch in Ordnung gebracht zu werden.

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Und jetzt meine Fragen an das geballte Fachwissen dieses Forums:

Wie gehe ich sinnvoll vor?
Was sollte alles gemacht werden nachdem das Moped seit 1989 abgemeldet und trocken gelagert wurde.
Welche Werkzeuge werden für künftige Arbeiten dringend benötigt, und wo kaufe ich sie am besten ein? (eine Grundausstattung an Schlüsseln, Ratschen, Nüssen, etc ist bereits vorhanden)
Werfen Zwerge lange Schatten, oder ist es am Abend eher drinnen als draußen?

Ich freue mich über Input und werde Ratschläge auch befolgen. :bindafür:


Gruß

Oliver
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Martin
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Martin »

Interessant finde ich, dass du schon ein BSA Poster an der Wand hast :mrgreen:

Also erstmal den Umfang abstecken. Was willst Du machen? Den aktuellen optischen Zustand behalten, oder tippi toppi?

Arbeiten nach Baugruppen ist immer am einfachsten, aber wenn ich mir das Teil so begucke, ist das gar nicht so übel.

Erstmal würd ich tatsächlich das Drumherum in Ordnung bringen. Bremsen in Ordnung? Gabel tut es, Standrohre noch gut? Federung hinten tut es? Schwingenlager? Hier schön abschmieren!!!

Sämtliche Gummiteile ansehen und bei Bedarf tauschen (Achtung: Neue Gummis meist lausige Qualität, also nicht tauschen um des Tauschens willen). Kickstarter, Rastengummis, Gummipuffer Tank.

Es tut mir leid, aber jetzt ist die Elektrik dran. Kabelbaum kontrollieren und alle Steckverbindungen lösen, kontrollieren und mit Batteriefett oder meinetwegen Kupferpaste neu stecken.
Wirre Elektrikflickereien bereinigen.
Schalter öffnen und die Kontaktstellen mit ner feinen Messingbürste anrauhen und mit Batteriefett etwas beklecksen

Alle Züge demontieren und ölen (außer die haben ne Teflonseele!)


Das mit dem Motor ist so ne Sache. Phil sprach ja von der Möglichkeit von Standschäden. Hier sind wir an einer Glaubensfrage angelangt. Phil sagt: Zerlegen. Und da wir ja gerade Winter haben, macht das durchaus JETZT Sinn. DAs Problem: In der Regel findet man dann Sachen, die man nicht mehr einbaut (Kolben z.B.)
Also machst Du es dann neu. Ob notwendig oder nicht.
Ich würde mich trauen den Motor erstmal anzuschmeißen (wenn er denn anspringt) und mich dann zu entscheiden. Besser ist natürlich für das eigene Gewissen, den Motor aufzumachen.

Wenn Du ihn so starten möchtest, lässt Du alle Öle ab und füllst neu. Dann wie nach demZusammenbau an alle möglichen zugänglichen Stellen Öl hinspritzen.
In die Rockerboxen, die Stößeltunnel runter..
Vergaser vorher penibelst säubern.

Am besten holst Du Dir zum Starten jemanden hinzu, der die Geräusche möglicherweise beurteilen kann. Du hast Dich ja schon mit Phil angefreundet.

Werkzeug brauchst Du auch, aber wenn Du hast? Die 71er OiF dürfte schon recht weit amerikanisiert sien, also AF Schlüssel.
In jedem Fall kauf Dir einen Kupplungsabzieher. Leider ist die normale Qualität scheiße, Du strippst das Gewinde schneller als Du gucken kannst.
Mick Deckers (tribsa123 auf ebay) produziert welche aus Werkzeugstahl, die sind WEIT besser!.

Und sonst? Phils Telefonnummer auf den Unterarm tätowierenund erstmal alle roten Kleckse am Moped entfernen. Achse, Bremsstangenmutter usw..

Hat der Phil Dir auch die Teileliste gegeben? Da sind sehr hilfreiche Einzelteilzeichnungen drin.
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Craig Vetter
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Goldstar
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Goldstar »

Hi Oliver,

eine weise Entscheidung :respekt:

Wie du vorgehen sollst ist eigendlich meiner Meinung nach ganz einfach.
Ich würde als erstes die Elektrik prüfen :mrgreen:
Wenn alles soweit funktioniert kannst du diesen schweren Pfad schon mal verlassen :laola:
Dann würde ich mir den Motor vornehmen und alles inspizieren, besonders die Kurbelwelle.
Da ich preunit fahre kann ich zu den Getrieben nix sagen, aber du hast ja kräftige Unterstützung in der Nachbarschaft.
Gabel, Räder, Lenkkopf und Schingenlager kannst du ja einfach testen. Wenn da was schlabbert neu machen.
Am Rahmen würde ich nur kleinen Lackschäden ausbessern und ihn so lassen.
Auch wenn du sie kackbraun lackieren willst würde ich mich über Rostflecken nicht den Kopf zerbrechen,
passt ja dann zum Lacksatz :pfeiffen:

Ich meine nicht überrestaurieren, sonder ein Stück Geschichte lassen.

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Oliver
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Oliver »

Martin hat geschrieben: Was willst Du machen? Den aktuellen optischen Zustand behalten, oder tippi toppi?
Tippi toppi soll sie nicht werden, aber ein wenig aufgearbeitet wird sie schon. Der Lacksatz bekommt eine neue Farbe, vermutlich grün, und alles was poliert werden kann wird poliert. Der Rahmen ist noch gut und wird nur gereinigt.

Ich habe mir eure Vorschläge mal aufgelistet, werde sie soweit wie möglich alleine abarbeiten und regelmäßig Vollzug melden.

1. Abzieher ist bestellt. Bild

2. Vergaser wurde bereits gereinigt, nachträglich sogar noch einige Stunden im Ultraschallbad. Bild

3. Standrohre sind noch gut, neue Simmeringe liegen bereits hier, Öl wird noch gewechselt und Tauchrohre aufpoliert. Bild
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bos´n
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von bos´n »

:zustimm:
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Oliver
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Oliver »

Zwischenfrage....
Die BSA hat eine Gepäckbrücke auf dem Tank montiert, vermutlich nachträglich. Sollte ich den gewünschten schmalen Tank nicht bekommen, wird dieser aufgearbeitet und die Brücke kommt runter. Nur wie wurden die Gewindehülsen nachträglich im Tank befestigt und wie beseitige ich sie am besten? Einfach zuschweißen, schrubben, spachteln und gut ist?

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speedtwin
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von speedtwin »

Oliver hat geschrieben:Zwischenfrage....
Die BSA hat eine Gepäckbrücke auf dem Tank montiert, vermutlich nachträglich. Sollte ich den gewünschten schmalen Tank nicht bekommen, wird dieser aufgearbeitet und die Brücke kommt runter. Nur wie wurden die Gewindehülsen nachträglich im Tank befestigt und wie beseitige ich sie am besten? Einfach zuschweißen, schrubben, spachteln und gut ist?

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Nu bin ich ja nicht der BSA Experte, aber die Tankbefestigung gehört doch nicht auf den Tank :?: :grmpf: Das ist doch eigentlich die für den Tank mit Falz in der Mitte, wo die Zierleisten unter den Ausbuchtungen rechts und links verschwinden. M.E. gehört da eine runde drauf, ohne Ausbuchtungen. :-k
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Martin
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Martin »

Äh Wolfram... Ich versteh gerade aktuell kein Wort?
Was mit "Tankbefestigung"?
Der Tank wird wie der Tri OiF mit der zentralen Verschraubung befestigt und sitzt auf großen Gummipuffern.
Oder meinst Du den Gepäckträger?
der gehört da tatsächlich nicht drauf....
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Martin »

Das ist ne interessante Frage wie die Gewinde da hin gekommen sind.
Wahrscheinlich hat da jemand eine Buchse eingedrückt und verlötet/geschweißt..
Möglicherweise war der Tank auch mal aufgeschnitten, wer weiß.
Aber anders herum: Du willst lieber den schmalen Tank? Dann setz Energie da rein, einen schmalen Tank zu bekommen.
Wormer ist nur eine Möglchkeit, wenngleich da naürlich nicht Hunderte davon rumliegen.
Aber bosi oder Jan, die auch nach Stafford und Netly Marsh fahren jedes Jahr, die würden dort was finden.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, in der englischen Szene zu suchen. (Wie teuer darf der maximal sein, dann kümmere ich mich in meinen britischen Kreisen darum) oder ne Suchanzeige im BSA Owners Club oder im CBBC.
Dann mal Ehrkamp fragen in Haan? Herby von GLM? usw.
Wenn Du einen schmaleren Tank willst, dann mach keine Kompromisse.

PS: Kupplungsabzieher passt auch an der Trumph!;-)
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speedtwin
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von speedtwin »

Martin hat geschrieben:Äh Wolfram... Ich versteh gerade aktuell kein Wort?
Was mit "Tankbefestigung"?
Der Tank wird wie der Tri OiF mit der zentralen Verschraubung befestigt und sitzt auf großen Gummipuffern.
Oder meinst Du den Gepäckträger?
der gehört da tatsächlich nicht drauf....
Ich meine dann wohl die "zentrale Verschraubung" :mrgreen: Also das eben hier nicht runde "Loch" in der Mitte des Tankes, wo die Mutter drauf kommt, die den Tank hält. Das eben nicht runde Teil ist m.E. falsch, da unter die beiden Ausbuchtungen rechts und links normalerweise die Zierleisten über dem Falz gehören... Ich könnte ja ein Foto posten, hab aber gerade keins da.. wie erklär ich das bloß... :facepalm2:
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Martin »

Ach jetzt versteh ich es...
Hmh.. Da gibt es einen Tank, da liegt das tiefer und in der Mitte eine Zierleiste (eine breite?) die das verdeckt?
Vielleicht ist der Tank ja so ein bisschen selbstgebaut...? :gruebel:
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von Martin »

Quasi so, nur in breiter...

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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von speedtwin »

Martin hat geschrieben:Ach jetzt versteh ich es...
Hmh.. Da gibt es einen Tank, da liegt das tiefer und in der Mitte eine Zierleiste (eine breite?) die das verdeckt?
Vielleicht ist der Tank ja so ein bisschen selbstgebaut...? :gruebel:
Nicht unbedingt tiefer, aber der Tank hat der Länge nach einen Falz, auf dem eine bzw. zwei Chromzierleisten mit den Enden under den Ausbuchtungen rechts und links verschwinden und davon gehalten werden. Also z.B. mein Tropfentank. Der von Oli ist ja eigentlich (bis auf die Gepäckträgergewinde) der gleiche wie original auf meiner Jubilee. Und da gehört eben ein rundes Ding mit Gummiring dran, weil die beiden Ausbuchtungen da gar keinen Sinn machen..
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Re: ... und noch ne olle Engländerin

Beitrag von speedtwin »

Martin hat geschrieben:Quasi so, nur in breiter...

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Nein, ich meine den Mittelfalz.
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