hinten kommt Rauch raus

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Wiener Wilhelm

Beitrag von Wiener Wilhelm »

Hiatzand überlegen wir mal:
Wir reden doch vom Auslassventil, odrrr? Einzylinder.odrrr?
Wenn da Öl bei der Auspuffführung durchkommt, dann kommt es in den Auspuffkanal, aber sicherlich nicht in den Verbrennungsraum.
Das raucht auch, fürchterlich, aber der Kolben kann nicht ölig sein.
Das Auspuffventil schliesst 28 bis 30° nach oberen Totpunkt, da saugt der Kolben garantiert nicht soviel Öl an, daß da alles ölig ist.

Da bietet sich doch eher das Einlassventil an. Das hat ja eine Ölbohrung, bei der man den Durchfluss mit der Schraube rechts am Zylinderkopf (kleine Schlitzschraube mit Kontermutter) regulieren kann. Und wenn das Einlassventil öffnet, ist da Unterdruck zum Ansaugen, der auch Öl einsaugen kann. Einlassführung/Ventilschaft?
Na, und der Kolben und Ringe sind O.K?
Grüsse
Malte F.
Manxman
Beiträge: 168
Registriert: Montag 4. September 2006, 18:48
Wohnort: Sylt

Beitrag von Malte F. »

moin moin
ölmenge einstellen ist doch nur beim 1 topf, und der problemkannidat war doch ein twin, oder irre ich ?
gruß malte
britbiker
Manxman
Beiträge: 53
Registriert: Mittwoch 23. August 2006, 14:03

Beitrag von britbiker »

moin
@ww: im prinzip hast du recht, aber a. gr. der schlechten passung des geweiteten auslassventielführungssitzes (was für ein wort) da drückt es etwas öl in den heissen krümmer...RAUCH pur
habe jetzt erst mal in der rockerbox die 2 zuführungen zu den ein-auslass-schmierkanälen mit gewindestücken verschlossen.
jetzt raucht nix mehr
hoffentlich reicht die schmierung ...über die "nockenwellen-undichtigkeit" aus um die ventiele zu schmieren.
i hope so 8)

ciao
britbiker
JZR-Schrauber
Two Stroker
Beiträge: 5
Registriert: Sonntag 18. Januar 2009, 12:32

Beitrag von JZR-Schrauber »

Hallo Leute,
das Thema ist zwar schon alt, aber immer aufs neue aktuell.
So auch bei mir.

Angefangen hat das Drama eigentlich mit dem Gegenteil, die Auslassventile haben gequietscht.
Bei den Twins ist die Ölführung ja ein wenig unkonventionell gelöst. :?
Ich hatte verkorkste Zylinderköpfe drauf (die Einlasskanäle sind mal von irgendwem "getuned" worden :x ), mit denen das Motortemperament recht nieder, dafür die Motortemperatur um so höher war. :shock:
Unter diesen Bedingungen kam kein Öl mehr an die Kipphebel, so daß diese auf den Ventilschäften trocken liefen.

Die Abhilfe war ein ganzes Maßnahmenbündel, das die Ölzufuhr an den Kipphebeln sicherstellen sollte:
- Die Feder vom Überdruckventil an der Ölpumpe wurde verstärkt.
- Die Feder vom Rückschlagventil richtung Zylinderkopf wurde durch eine schwächere ersetzt.
- Die kleinen Bohrungen, die oben an den Kipphebelböcken das Öl vorzeitig wierder zur Nockenwelle runter fließen lassen, wurden verschlossen.
- Dafür wurden die Kipphelbel so angebohrt, daß das Öl durch die hohle Exzenterwelle in den Ringraum zwischen den Lagerbuchsen im Kippehebel und dann durch die neue Bohrung rausfließen muß.

Weil ohnehin schon alles auseinander war, habe ich gleich die Ventilführungen erneuert, die Ventile gleich mit und den Kolben neue Ölabstreifer spendiert.
Klar, daß zunächst eine Ölfahne wie bei einer MZ hinterherwehte.
Aber auf der linken Seite hat das nicht aufgehört. :oops:

Mein Verdacht ist, daß die Briten bei der Entwicklung dieses Motors auf eben diese Ölfahne gestoßen sind und gekonnt gepfuscht haben. :wink:
Sie haben dem Öl auf dem Weg zum Kipphebel einen Ausweg angeboten (die kleinen Bohrungen im Lagerbock) und dafür die Bohrungen im Kipphebel, die offensichtlich mal vorgesehen waren, weggelassen.
Mit dem Drehschieber für die Ölverteilung (zwei zur Kurbelwelle, eins zum Zylinderkopf, eins fallen lassen) und der Feder im Rückschlagventil haben sie die Ölzufuhr zu den Kipphebeln und den Ventilführungen so weit reduziert, daß es nicht mehr sichtbar gequalmt hat.
Der Preis, den wir dafür heute zahlen, ist, daß bei ausleiernden Lagern, neuen Ölsorten und vermurksten Einlasskanälen (oder aus anderen Gründen steigenden Motortemperaturen) nicht mehr genug Schmierstoff an die Kipphelbel kommt.
Ich habe es dann übertrieben. Der Klapperkram im Kopf badet in Öl, aber es bläut aus dem Auspuff, daß Hinterherfahrende die Nebelscheinwerfer anmachen.

Ich werde da in der nächsten Saison noch ausexperimentieren müssen.
Als nächtes bekommen die Einlassführungen mal Schabekanten an den oberen Enden angefräst. Dann läuft dort schon mal weniger Öl rein.
Für die Schmierbohrungen auf halber Höhe der Auslassführungen bereite ich vorsorglich Verschlußstopfen vor, die ich ohne Zylinderkopfdemontage einsetzen kann.
Und wenn alles nichts hilft, gibt es Drosselschrauben für den Ölweg nach oben wie bei den alten Eintöpfen. Dann muß halt wieder britisch gepfuscht werden.

Gruß vom Dreirad
britbiker
Manxman
Beiträge: 53
Registriert: Mittwoch 23. August 2006, 14:03

Beitrag von britbiker »

schön, das es auch bei anderen qualmt
:-)
da bei mir der kopf immer mit öl eingesuppt ist, habe ich mit dem dremel kanäle geschliffen, so das das öl schnellstmöglich in die 2 stößelröhre abfliesen kann.
qualmen tut sie nun blos noch kurz nach dem starten.
demnächst werde ich die ventilführungen an der oberseite mit hitzefestem silikon etwas einschmieren, das kein tropfen mehr zwischen führung und zyl-kopfbohrung zwischendurch kommen kann
(wurde halt "russisch " repariert.)
dann sollte dem elend gedient sein
ciao
andy
britbiker
Manxman
Beiträge: 53
Registriert: Mittwoch 23. August 2006, 14:03

Beitrag von britbiker »

....das mit dem hitzefeste silikon scheint bei mir zu funktionieren.
- fertich mit dem rauchen
gruß
andy
JZR-Schrauber
Two Stroker
Beiträge: 5
Registriert: Sonntag 18. Januar 2009, 12:32

Beitrag von JZR-Schrauber »

Ein kurzer Nachtrag zum Ölqualm:
Die angefrästen Schabekanten an den Ventilführugnen haben Wunder gewirkt.
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