Guten Morgen,
Die Anwesenheit der besagten "Düsen" in den Zylinderköpfen mancher Baujahre mag vielleicht auch mit den verschiedenen Bauarten des Ölverteilers zusammenhängen. Diese Teile gibt es ja mit verschiedensten Bohrungen, 1/16", 1/32", 3/64", auch einige mit einer Abflachung habe ich schon gesehen. (Bin sicher, das war nicht nachträglich gefeilt)
Wahrscheinlich hat jede Arbeitsschicht einen eigenen Rotor gestaltet.
Tja, --"Ölgalerie" -- diesen Begriff habe ich die ganze Zeit gesucht, und nicht ums Verrecken habe ich so ein treffendes Wort gefunden. Wollte nämlich auch schon den Ölweg etwas besser beschreiben.
Eine gaanz kleine Klarstellung noch zum Ölkreislauf - meiner unbedeutenden Meinung nach:
Der Ölverteiler verteilt das ankommende Öl nicht entweder zur Kurbelwelle oder zum Kopf, sondern der Ölfluss zum KW - Mittellager ist ununterbrochen da. Nur von der Bohrung zum Mittellagerschild (KW-Anspeisung) zweigt eine weitere Bohrung ab, die zu der Kammer führt, wo der Ölverteiler lauert und anscheinend - oder angeblich - bei jeder Umdrehung Öl zum Zylinderkopf freigibt.
Es hat auch schon Leute gegeben, die haben diese abzweigende Bohrung mit einem Gewindestift verschlossen und von aussen über die geänderte Verschlußschraube dieser Kammer Öl aus der Retourleitung zum Öltank eingebracht.
Vermuteter Vorteil: Mehr Öl für die Gleitlager der Kurbelwelle und mögliche Reduzierung der Ölmenge zum Zylinderkopf. Ich hab das auch angefangen, aber dann gelassen, weil bei den 500ern hat das ganze Werkel auch so tadellos funktioniert.
Hallo jan,
natürlich läuft das Öl einmal um die Zylinderbuchse.
Schau mal genau nach:
Der Oil Distributor hockt in Verlängerung der vorderen Nockenwelle ganz links außen am Motor.
Und die "Ölgalerie", von der die vier Steigbohrungen nach oben führen, liegt genau in der Mitte des Motors, in der Trennebenen zwischen den Kurbelhaushälften.
Hast Du Dir je überlegt, wie das Öl vom Distributor zur Ölgalerie kommt?
Nein?
Dann guck mal nach, wenn Du das nächste mal den linken Zylinder ziehst.
Der ragt nämlich (gut beobachtet) in das Gehäuse rein.
Ist Dir schon mal aufgefallen, daß das kein glatter Durchmesser ist, der da reinragt?
Da ist eine flache Nut im Umfang dieser Zylinderbüchse.
Genau in dieser läuft das Öl vom Distributor zur Galerie.
Es führt kein anderer Weg dorthin.
Und der Originalzustand der Ölversorgung der Kipphebel hat in der Praxis Probleme gemacht. Warum sonst habe ich alle Nase lang anhalten und von Hand nachschmieren müssen?
Den ganzen langen Weg von Norfolk in den Odenwald!
Klar habe ich zu Hause als erstes nach den Dichtungen geschaut.
Ist doch naheliegend!
Aber der Weg war frei.
Das habe ich mehrmals überprüft, weil das Problem nicht weggehen wollte.
Der Originalzustand war deutlich hörbar (und an der Kontaktstelle von Kipphebel und Ventil auch sichtbar) mangelhaft.
Und er hing eindeutig mit den Zylinderköpfen zusammen, der eine Satz hat prima funktioniert, der andere in mehrfacher Hinsicht nicht so gut: schlechte Leistung, heißer Motor, Mangelschmierung.
Braucht es mehr um nach Abhilfe zu suchen?
Und warum habe ich was verschlimmbessert?
Die Schmierung an den Kipphebeln ist satt und es gibt keine Überölung der Brennräume.
Was will ein Motor mehr?
Es mag den Puristen ein Greuel sein, aber für mich ist die Fuktion wichtiger als Originalität.
Und die Funktion ist erprobt, so wie es jetzt ist.
Es muß das ja keiner nachmachen.
Es ging ja nur um Möglichkeiten, ein Übermaß an Öl im Brennraum loszuwerden.
Die Abhilfe kann in dieser Schabekante à la Guzzi bestehen, die so gut wirkt wie ein Mäusepariser an der Ventilführung (wie bei Autos üblich).
Warum und wie ich drauf gekommen bin, habe ich nur als Anekdote beigesteuert.
Wie gesagt, keiner muß, aber bei mir hilft's.
By the way, die verkorksten Zylinderköpfe, die ich da mal auf der Veterama erstanden habe, kommen nie wieder drauf.
Das primäre Problem mit denen ist ja die Verhunzung der Einlaßkanäle.
Selbst wenn die Schmierung auch dann noch klappt, ein leistungsschwacher und gleichzeitig heißer Motor erfreut niemanden.
-- diesen Begriff habe ich die ganze Zeit gesucht, und nicht ums Verrecken habe ich so ein treffendes Wort gefunden. Wollte nämlich auch schon den Ölweg etwas besser beschreiben. 